Rhodinieren: Prozess und Vorteile der Veredelung von Münzen & Schmuck
Das Rhodinieren ist ein Verfahren, bei dem Gegenstände aus Metallen oder Edelmetallen mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen werden. Mit diesem galvanischen Verfahren wird eine Ummantelung der Oberfläche des metallischen Gegenstands erreicht. Dieser Prozess wird häufig bei Silber und Weißgold angewendet, um deren Erscheinungsbild zu verbessern und sie vor Oxidation zu schützen.
Rhodinieren: Das Edelmetall Rhodium
Rhodium ist ein chemisches Element mit dem Symbol Rh und gehört zur Gruppe der Platinmetalle. Es ist ein Edelmetall, das sich durch eine besondere Härte und eine geringe Reaktivität auszeichnet. Rhodium ist sehr selten und seine Gewinnung ist aufwändig, was es zu einem kostbaren Material macht. Es wird hauptsächlich in Südafrika und Russland abgebaut.
Rhodium hat sich in den letzten Jahren zu einem wesentlichen Industriemetall entwickelt. Deswegen ist der Rhodiumpreis in der Vergangenheit auch gestiegen. Das Edelmetall wird mitunter in der Automobilindustrie, chemischen Industrie, Elektronikindustrie, Schmuckindustrie, Glasindustrie, Spiegelherstellung, Thermoelemente sowie Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt.
Welche Eigenschaften besitzt Rhodium?
Rhodium wird aufgrund seiner Härte und seines Widerstands gegen Korrosion in der Schmuckindustrie geschätzt. Es wird auch in der Automobilindustrie für Katalysatoren und in der chemischen Industrie als Katalysator für verschiedene Reaktionen verwendet.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Symbol | Rh |
Ordnungszahl | 45 |
Atomgewicht | 102,91 g/mol |
Elektronenkonfiguration | [Kr] 4d^8 5s^1 |
Schmelzpunkt | 1966 °C |
Siedepunkt | 3730 °C |
Dichte | 12,4 g/cm³ bei 20°C |
Härte | Sehr hart und langlebig |
Aussehen | Silbrig weißes Metall |
Reflexionsvermögen | Hoch |
Reaktivität | Bildet bei Erhitzung Rhodiumoxid, kehrt bei höheren Temperaturen zum Elementarzustand zurück |
Giftigkeit | Rhodiumverbindungen gelten als hochgiftig und potenziell krebserregend |
Münzen aus Gold und Silber werden mit einem Rhodiumüberzug veredelt. Dadurch werden Sie widerstandsfähiger und kratzfester. Im Kettner Edelmetall Shop finden Sie veredelte Münzen, dessen Qualität durch das Rhodinieren zugenommen hat. Diese Münzen nutzen sich langsamer ab und können dadurch länger ihren Wert erhalten. Durch die besondere Veredelung haben diese Münzen ein besonderes Wertsteigerungspotential:
Tabelle mit Rhodium-Legierungen
Rhodium bildet mit zahlreichen Edelmetallen ein Legierungspaar. Einige wichtige Rhodium-Legierungen haben wir hier zusammengefasst:
Weißgold-Rhodium-Legierungen | Weißgold wird häufig mit einer Schicht aus Rhodium überzogen, um ihm ein helleres und weißeres Aussehen zu verleihen. Obwohl das Weißgold selbst kein Rhodium enthält, ist die Rhodiumbeschichtung ein wesentlicher Bestandteil des Endprodukts. |
Platin-Rhodium-Legierungen | Diese Legierungen werden für ihre hervorragende Beständigkeit gegen Hitze und Korrosion geschätzt und sind in der chemischen Industrie, in Laborgeräten und manchmal auch in Schmuckstücken zu finden. |
Palladium-Rhodium-Legierungen | Ähnlich wie Platin wird Palladium manchmal mit Rhodium legiert, um die Härte und Haltbarkeit zu erhöhen. Diese Legierungen werden in der Schmuckherstellung und in industriellen Anwendungen verwendet. |
Rhodium-Silber-Legierungen | Rhodium wird gelegentlich mit Silber legiert, um dessen Anlaufbeständigkeit zu erhöhen und ein helleres Finish zu erzielen. |
Rhodium-basierte Katalysatorlegierungen | In der Automobilindustrie werden Rhodiumlegierungen als Katalysatoren für die Abgasreinigung verwendet. Diese Legierungen können auch Platin oder Palladium enthalten. |
Rhodium-Nickel-Legierungen | Diese Legierungen werden in der Elektronik und bei Hochtemperaturanwendungen eingesetzt, da sie eine hohe elektrische Leitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit aufweisen. |
Rhodium-Iridium-Legierungen | Diese werden für spezielle industrielle Anwendungen verwendet, wo extreme Härte und Korrosionsbeständigkeit erforderlich sind, wie zum Beispiel in hochwertigen Schreibgeräten oder chirurgischen Instrumenten. |
Dies macht Rhodium zu einem idealen Überzugsmaterial für Schmuck aus diesen Edelmetallen. Die Rhodiumschicht ist nicht permanent und kann sich mit der Zeit abnutzen, insbesondere bei häufigem Tragen. Sie kann jedoch erneuert werden, um das Erscheinungsbild des Schmuckstücks wiederherzustellen.
Rhodinierter Schmuck ist nicht automatisch wertvoller als nicht rhodinierter Schmuck; der Wert hängt vom darunterliegenden Edelmetall ab. Rhodinierter Schmuck ist auch für Allergiker geeignet, da Rhodium als allergikerfreundlich gilt und keine bekannten Allergene enthält.
Rhodinieren: Hintergrund, Prozess und Vorteile für Münzen & Schmuck
Die Bedeutung der Rhodinierung in der Edelmetallverarbeitung liegt in der Wertsteigerung und der Langlebigkeit der Schmuckstücke. Rhodinierte Schmuckstücke sind attraktiver und widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse und mechanische Beanspruchung.
Wie werden Metalle rhodiniert?
Die Rhodinierung erfolgt durch einen galvanischen Prozess, bei dem das Schmuckstück in ein elektrolytisches Bad getaucht wird, das Rhodium enthält. Durch das Anlegen eines elektrischen Stroms werden Rhodiumionen auf das Schmuckstück übertragen und bilden eine dünne Schicht. Diese Technik kann auch verwendet werden, um Schmuckstücke schwarz zu rhodinieren, was ihnen ein extravagantes und einzigartiges Aussehen verleiht.
Welche Funktionen hat das Rhodinieren?
Das Rhodinieren von Edelmetallen wie Gold und Silber hat zahlreiche Funktionen. Die wichtigsten fassen wir hier zusammen:
Verbesserung des Aussehens | Verleiht Schmuckstücken ein strahlend weißes, spiegelähnliches Finish. Erhöht den Glanz und die Brillanz des Schmuckstücks. |
Schutzschicht | Bildet eine Schutzbarriere, die das darunterliegende Metall vor Kratzern und Abrieb schützt. Verhindert das Anlaufen von Silber durch Oxidation und Schwefelverbindungen in der Luft. |
Langlebigkeit | Erhöht die Lebensdauer des Schmuckstücks, da die Rhodiumschicht die Abnutzung des darunterliegenden Metalls verlangsamt. |
Hypoallergen | Rhodium ist hautverträglich und allergikerfreundlich, was bedeutet, dass es der Schmuck selten Reaktionen mit der Haut auslöst. |
Farbkorrektur | Bei Weißgold, das oft durch die Beimischung von anderen Metallen einen gelblichen Schimmer hat, kann Rhodinieren dazu beitragen, eine reinweiße Farbe zu erzielen. |
Erneuerung | Rhodinierte Oberflächen können nach längerem Tragen oder bei Beschädigung erneuert werden, um das ursprüngliche Aussehen wiederherzustellen. |
Wertsteigerung | Obwohl Rhodinieren den Materialwert des Schmuckstücks nicht direkt erhöht, kann es die ästhetische Anziehung und damit den Verkaufswert steigern. |
Uniformität | Sorgt für eine einheitliche Oberfläche, besonders bei Schmuckstücken, die aus verschiedenen Metallen oder Legierungen bestehen. |
Veredelung | Wird oft als letzter Schritt in der Schmuckherstellung angewandt, um dem Stück den finalen Schliff zu geben. |
Welche Vorteile hat das Rhodinieren?
Das Rhodinieren, also das Überziehen von Schmuckstücken mit einer dünnen Schicht Rhodium, steht in direktem Zusammenhang mit dem Schutz des darunterliegenden Metalls vor Schwefelverbindungen. Hier sind die Schlüsselaspekte dieses Zusammenhangs:
- Anlaufschutz: Viele Edelmetalle, insbesondere Silber, reagieren mit Schwefelverbindungen in der Luft und bilden darauf eine Oberflächenschicht aus Silbersulfid, was als Anlaufen bekannt ist. Dies führt zu einer Verfärbung und Verdunkelung des Metalls. Rhodinieren legt eine Schutzschicht über das Metall, die es vor dieser Reaktion schützt, da Rhodium selbst nicht mit Schwefelverbindungen reagiert und somit das Anlaufen verhindert.
- Erhaltung des Glanzes: Durch das Verhindern der Reaktion zwischen dem Edelmetall und Schwefelverbindungen bleibt der ursprüngliche Glanz und die Farbe des Schmuckstücks erhalten. Rhodium ist besonders glänzend und reflektierend, was dem Schmuckstück zusätzlichen Glanz verleiht.
- Langlebigkeit: Die Reaktion von Edelmetallen mit Schwefelverbindungen kann nicht nur zu ästhetischen Beeinträchtigungen führen, sondern auch die Oberfläche des Metalls im Laufe der Zeit schwächen. Die Rhodiumschicht schützt das Edelmetall vor solchen schädlichen Reaktionen und trägt zur Langlebigkeit des Schmuckstücks bei.
- Wartung: Schmuckstücke, die anfällig für Anlaufen sind, erfordern regelmäßige Reinigung und Polierung, um ihr Aussehen zu erhalten. Rhodinierte Schmuckstücke sind wartungsärmer, da die Oberfläche nicht so leicht anläuft und somit seltener gereinigt oder poliert werden muss.
- Allergievermeidung: Manche Menschen reagieren allergisch auf die Verbindungen, die sich bilden, wenn Schmuck mit Schwefelverbindungen reagiert. Da rhodinierte Schmuckstücke diese Reaktionen nicht eingehen, sind sie oft besser für Menschen mit empfindlicher Haut oder Allergien geeignet.
- Hellere Farbe: Rhodium verleiht Silber und Weißgold einen helleren und silbrigeren Glanz, der ohne Rhodinieren aufgrund eines leichten Gelbstichs der Metalle nicht erreicht wird.
- Kratzfestigkeit und Robustheit: Rhodium ist ein sehr hartes und robustes Material, das den Schmuck vor Kratzern und Abrieb schützt.