Ernst Wolff im Gespräch: Warum wir uns alle zu digitalen Sklaven machen
Das Jahr 2020 hat den Alltag vieler Menschen in Deutschland nachhaltig verändert – sie mussten sich an neue Begriffe wie „Social Distancing“ oder „Nies-Etikette“ gewöhnen, viele waren wegen einer Quarantäne wochenlang in ihren eigenen vier Wänden gefangen oder mussten ihre Geschäfte schließen. Auch wenn der Jahreswechsel üblicherweise eine Zeit ist, in der man zurückblickt und sich auf das freut, was im neuen Jahr kommt, fallen die Perspektiven zum Ende des Jahres düster aus – das macht der Autor Ernst Wolff im Gespräch mit Dominik Kettner deutlich: „Was persönliche Freiheiten angeht, da haben wir in den letzten 12 Monaten oder neun Monaten die schlimmsten Einbrüche aller Zeiten erlebt“, bekräftigt Ernst Wolff. Der renommierte Autor und Journalist beschäftigt sich seit Jahren mit dem globalen Finanz- und Geldsystem und hat sich insbesondere kritisch mit der Rolle internationaler Organisationen wie dem IWF und der Weltbank auseinandergesetzt.
Konzerne mächtiger als Staaten
Während hierzulande eine regelrechte Euphorie ausgebrochen ist, nachdem ein Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt wurde, weist Ernst Wolff auf den eigentlichen Hintergrund der Impfkampagne hin, der in den traditionellen Medien kaum beleuchtet wird: „Ich denke, dass es bei diesen bei dieser ganzen Impfkampagne auch sehr wenig um die aktuelle Krankheit geht. Es geht eigentlich darum, die Menschen biometrisch zu erfassen.“ Sehr viele Leute seien längst zu digitalen Sklaven geworden. Der Prozess ist nach seiner Einschätzung sehr weit vorangeschritten: „Bis vor 10 Jahren hätte wahrscheinlich niemand gedacht, dass es vielleicht auch einmal ein digitales Geld geben würde, was von den Zentralbanken ausgegeben wird“, erinnert Wolff. Eindrucksvoll schildert er, wie etablierte Wirtschaftszweige auch in Deutschland von US-amerikanischen Internetgiganten unterworfen werden – und Regierungen können gegen diese Marktmacht nichts ausrichten.
Im Gespräch mit Dominik Kettner geht Ernst Wolff auf die Problematik ein, welche sich in Zukunft noch verschärfen wird: „Ein Staat hat ja nur immer die Möglichkeit, die Regulierungen für sein eigenes Staatsgebiet zu schaffen, während die ganz großen Internetkonzerne, also Apple, Google und Microsoft eigentlich die ganze Welt inzwischen sich unterworfen haben. Die sind überall aktiv. Wenn ihr jetzt ein einzelner Staat sich denen widersetzt, dann werden die denen auch ganz schnell in die Knie zwingen. Dann werden die denen einfach dem einfach den Hahn abdrehen“, befürchtet Ernst Wolff. Er hofft, dass sich mehrere Länder zusammentun und eine entschiedene Gegenposition aufbauen – Wolff befürchtet aber, dass es dazu nicht kommen wird.
Der gläserne Bürger
Die Digitalisierung und eine Entwicklung hin zum gläsernen Bürger war bereits vor dem Aufkommen von Corona in vollem Gange – die Panik rund um die Pandemie hat diesen Trend aber noch verstärkt, so Ernst Wolff: „Ich denke, das ist eine ganz, ganz gefährliche Entwicklung, die sich da im Moment vollzieht. Also ich denke, dass es bei dieser ganzen Impfkampagne auch sehr wenig um die aktuelle Krankheit geht. Es geht eigentlich darum, die Menschen biometrisch zu erfassen.“ Wolff erinnert an die Entwicklung des digitalen Zentralbankgeldes, welches an Nanopartikel gekoppelt sein könnte, die im Körper des einzelnen Menschen enthalten sind. „Und wir wissen ja alle gar nicht, was in diesen Impfstoffen drinsteckt. Wir wissen ja gar nicht, was für Nanopartikel da möglicherweise mit drin sind. Also damit werden wir dann biometrisch erfasst. Damit werden auch die Menschen in den Entwicklungsländern biometrisch erfasst und damit wird der Weg dann freigemacht für das digitale Zentralbankgeld“, resümiert Ernst Wolff.
Das Profitprinzip der Medien
Dass eine derart dramatische Entwicklung von den herkömmlichen Medien nicht kritisch hinterfragt wird, ist aus Sicht von Ernst Wolff keine Überraschung: „Ich denke, die Medien werden ja heute weitgehend beherrscht vom großen Geld. Und das große Geld da sitzt bei den Internetkonzernen und die lassen nur noch das publizieren, was ihnen in den Kram passt.“ Zudem würden Stiftungen einen zunehmenden Einfluß gewinnen: „Die Medien sind nichts anderes als ein Gewerbe. Dieses Gewerbe ist den Prinzipien der Marktwirtschaft unterworfen. Und wer da das meiste Geld reinsteckt, der hat auch das meiste Sagen. Und leider ist es so im Moment.“ Auch in den großen Medien seien große Konzerne aktiv, die natürlich daran interessiert sind, ihre Agenda durchzuziehen.
Die Bargeldabschaffung
In seiner eigenen journalistischen Arbeit setzt sich Ernst Wolff intensiv mit der Bargeldabschaffung auseinander. Hierzu hat er eine klare Meinung: „Ich denke, da brauchen wir nicht mehr drüber diskutieren, dass diese Agenda mit aller Macht von den Zentralbanken und Regierungen durchgeboxt werden muss.“ Er diskutiert leidenschaftlich die Frage, ob der Bitcoin geschaffen wurde, um die Menschen an diese Art von digitalem Geld heranzuführen. „Natürlich kann es da einen Plan dahinter gegeben haben, aber ich kann das alles nicht beweisen. Ich weiß nur, dass der Bitcoin, so wie er konzipiert ist, für die Zentralbanken wirklich ein rotes Tuch gewesen ist“, stellt Wolff klar.
Der Bitcoin und das Fiat-Geld
Im Gespräch mit Dominik Kettner geht Ernst Wolff ausführlich auf die Schwächen von Kryptowährungen wie Bitcoin ein: „Das Problem, das ich beim Bitcoin sehe, ist, dass der Bitcoin am Anfang als Fiat-Währung zur Welt gekommen ist. Also alle anderen Währungen gehen ja irgendwann auf die Edelmetalle zurück und haben sich aus den Edelmetallen heraus entwickelt. Der Bitcoin war von Anfang an nichts anderes als ein Datensatz. Das heißt: Der Bitcoin lebte vom ersten Tag seiner Existenz an nur von dem Vertrauen, das die Leute in den Bitcoin hineinsetzen.“ Nach Einschätzung von Ernst Wolff ist die Tatsache, dass der Bitcoin jetzt plötzlich so hochgeschossen ist, nicht so sehr ein Anzeichen für die Stärke des Bitcoin, sondern für die Schwäche des US-Dollars und des übrigen Fiat-Geldes. Der Bitcoin wird nach Einschätzung von Ernst Wolff in gewisser Weise auch eine Richtung vorgeben: „Einmal den Zentralbanken, weil die Zentralbanken werden jetzt versuchen, die Technologie, die hinter dem Bitcoin steht, also die Blockchain, jene Technologie zu nutzen, um genau das Gegenteil des Bitcoins zu machen, nämlich zentrale Währung auszugeben.“
Bei seiner Betrachtung von Bitcoin geht Ernst Wolff auch auf die Verbindung zu Gold ein: „Ich denke, der Bitcoin hat eine Gemeinsamkeit im Gold, die wirklich bestechend ist. Und zwar, dass der Bitcoin als Fluchtwährung unkontrollierbar von den Staaten, und sozusagen einen Raum schafft, wo viel großes Geld genau wie ins Gold fließen wird.“