Acht deutsche Kernkraftwerke könnten zurück ans Netz

Die Debatte um die Wiedereinführung der Kernenergie in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Laut einer aktuellen Studie der Radiant Energy Group aus Chicago könnten acht der abgeschalteten deutschen Kernkraftwerke innerhalb von ein bis drei Jahren wieder in Betrieb genommen werden. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, die die Diskussion über die Energiepolitik in Deutschland neu entfacht.

Wiederinbetriebnahme ist machbar

Die Studie, die auf Gesprächen mit anonymen Vorstandsmitgliedern und leitenden Mitarbeitern von Betreibergesellschaften und Kerntechnikunternehmen basiert, kommt zu dem Schluss, dass die Wiederinbetriebnahme von acht deutschen Kernreaktoren möglich und machbar ist. Dies betrifft die AKWs Brokdorf, Krümmel, Emsland, Isar 2, Grohnde, Neckarwestheim 2 sowie Gundremmingen B und C. Diese Reaktoren haben laut der Studie "das größte Potential für eine Wiederinbetriebnahme".

Politische Entscheidung

Die Wiederinbetriebnahme der acht Kernkraftwerke "in einem technisch hervorragenden Zustand" ist jedoch vor allem eine politische Entscheidung. Der Bundestag hatte 2011 in einer Änderung des Atomgesetzes die Kernenergie zur kommerziellen Stromerzeugung für Deutschland verboten. Es bleibt abzuwarten, ob sich die politischen Verhältnisse in Deutschland in dieser Hinsicht ändern werden.

Öffentliche Zustimmung für Kernkraft

Interessanterweise spricht auch die öffentliche Meinung für eine Wiedereinführung der Kernkraft. Laut den Studienautoren sprechen sich inzwischen 67 Prozent der Deutschen für die Kernkraft aus. Dies ist ein erheblicher Umschwung der öffentlichen Meinung im Vergleich zum Frühjahr 2021. Die Ausnahme davon ist die Mehrheit der Grünen-Wähler, die weiterhin gegen Kernenergie sind.

Vorteile der Kernenergie

Die Studienautoren zählen auch die Vorteile der Kernenergie auf: Wenn Kernenergie die Kohleverstromung ersetze, könne der CO2-Ausstoß in Deutschland um bis zu 80 Millionen Tonnen jährlich sinken. Etwa 50.000 gut bezahlte Arbeitsplätze in ländlichen Regionen blieben erhalten. Weiterhin rettete der Wiederbetrieb von Kernkraftwerken die deutsche Industrieproduktion und hätte einen volkwirtschaftlichen Vorteil von 250 Milliarden Euro.

Fazit

Die Wiedereinführung der Kernenergie in Deutschland könnte also sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger in Deutschland bereit sind, diesen Schritt zu gehen und die Kernenergie wieder als Teil des deutschen Energiemixes zu etablieren.

Die Wiederinbetriebnahme von acht deutschen Kernreaktoren ist möglich und machbar - Studie der Radiant Energy Group