AfD trotz hoher Wählergunst kaum in Talkshows vertreten
Eine aktuelle Recherche von Apollo News offenbart ein bemerkenswertes Ungleichgewicht in der medialen Präsenz politischer Parteien in Deutschland. Trotz eines erheblichen Anstiegs in der Wählergunst wird die AfD in den Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen Sender ARD und ZDF auffallend selten eingeladen. Dies wirft Fragen zur Ausgewogenheit und Fairness der Berichterstattung auf.
Deutlicher Anstieg der AfD-Wählergunst
In den vergangenen zwei Jahren hat die AfD in der Wählergunst deutlich zugelegt. Im Oktober 2023 erreichte die Partei bei bundesweiten Sonntagsumfragen von Infratest Dimap einen historischen Höchstwert von 23 Prozent. Auch im Jahr 2024 konnte die AfD die 20-Prozent-Marke knacken und wurde bei der Europawahl sogar zur zweitstärksten Kraft. Trotz dieser beachtlichen Erfolge bleibt die AfD in den Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen Sender unterrepräsentiert.
Kaum Einladungen zu Talkshows
Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 367 Politiker zu den Talkshows von ARD und ZDF eingeladen. Von diesen 367 Gästen kamen lediglich elf Vertreter von der AfD, was einem Anteil von nur drei Prozent entspricht. Im Vergleich dazu stellte die CDU etwa 31 Prozent der Gäste, die SPD 26 Prozent und die Grünen 16 Prozent. Selbst die Linke, die in aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl nur drei Prozent der Wählerstimmen für sich gewinnen kann, wurde fast doppelt so oft eingeladen wie die AfD.
Ungleichgewicht bei der Themenauswahl
Besonders auffällig ist das Ungleichgewicht bei Themen, die die AfD direkt betreffen. In der Sendung "Hart aber Fair" vom 23. September, die sich mit der Frage "Warum ist die AfD so stark?" beschäftigte, war kein einziger Vertreter der AfD eingeladen. Stattdessen diskutierten Politiker der CDU, SPD und Sahra Wagenknecht über das Thema. Auch bei einer Diskussion über ein mögliches AfD-Verbot am vergangenen Montag war die AfD nicht vertreten.
Vergleich mit anderen Parteien
Die FDP, die in Umfragen lediglich vier Prozent der Wählerstimmen erreichen würde, war viermal häufiger in den Talkshows vertreten als die AfD. Selbst das junge Bündnis BSW, das laut einer aktuellen Insa-Umfrage neun Prozent erzielen würde, wurde seit Jahresbeginn mehr als doppelt so oft eingeladen wie die AfD.
Fazit
Die auffallend geringe Präsenz der AfD in den Talkshows der Öffentlich-Rechtlichen Sender wirft Fragen zur Ausgewogenheit und Fairness der Berichterstattung auf. Trotz einer beachtlichen Wählergunst und relevanten Themen, die die Partei betreffen, bleibt die AfD in den Medien unterrepräsentiert. Diese Diskrepanz könnte die öffentliche Wahrnehmung und Meinungsbildung erheblich beeinflussen und sollte kritisch hinterfragt werden.
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