
Argentinien öffnet dunkles Kapitel seiner Geschichte: Nazi-Akten werden nach 80 Jahren freigegeben
In einem historischen Schritt hat der argentinische Präsident Javier Milei die Freigabe brisanter Regierungsdokumente über geflüchtete Nazis angekündigt. Diese Entscheidung könnte endlich Licht in eines der dunkelsten Kapitel der südamerikanischen Nation bringen. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches entwickelte sich Argentinien zu einem der wichtigsten Rückzugsorte für flüchtige NS-Verbrecher.
Durchbruch nach jahrzehntelangem Schweigen
Guillermo Francos, Stabschef des libertären Präsidenten Milei, bestätigte in einem Fernsehinterview, dass die Regierung sämtliche verfügbaren Dokumente über Nazi-Flüchtlinge zugänglich machen werde. Diese weitreichende Entscheidung fiel nach einem bedeutsamen Treffen mit dem republikanischen US-Senator Steve Daines, der sich seit Jahren für die Aufarbeitung dieser historischen Epoche einsetzt.
Die "Rattenlinie" - Fluchtweg für Kriegsverbrecher
Besonders brisant dürften die Dokumente über die berüchtigte "Rattenlinie" sein - ein ausgeklügeltes Fluchtnetzwerk, das bis zu 10.000 Nazis und Kriegsverbrechern die Flucht nach Südamerika ermöglichte. Die nun freizugebenden Unterlagen umfassen nicht nur Bank- und Finanztransaktionen, sondern auch sensible Akten des Verteidigungsministeriums. Damit könnten endlich die Verstrickungen argentinischer Behörden in die Fluchthilfe aufgedeckt werden.
Prominente Nazi-Verbrecher in Argentinien
Zu den bekanntesten Nazi-Verbrechern, die in Argentinien Unterschlupf fanden, gehörten der "Architekt des Holocaust" Adolf Eichmann und der als "Todesengel von Auschwitz" berüchtigte KZ-Arzt Josef Mengele. Die neuen Dokumente versprechen, bisher unbekannte Details über deren Leben im südamerikanischen Exil zu enthüllen.
Mileis Kurs der Transparenz
Die Freigabe der Nazi-Akten reiht sich ein in eine Serie von Transparenz-Initiativen der neuen argentinischen Regierung. Erst kürzlich unterzeichnete Milei ein Dekret zur beschleunigten Offenlegung von Dokumenten über die Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Diese konsequente Aufarbeitung der Vergangenheit könnte einen wichtigen Beitrag zur historischen Wahrheitsfindung leisten.
Zusammenarbeit mit dem Wiesenthal-Zentrum
Im Februar sicherte Milei dem renommierten Simon-Wiesenthal-Zentrum seine volle Unterstützung bei der Aufarbeitung zu. Diese Kooperation mit der weltweit angesehenen Institution zur Aufklärung von NS-Verbrechen unterstreicht den Ernst seiner Bemühungen um historische Aufarbeitung.
Während viele europäische Staaten ihre NS-Vergangenheit längst aufgearbeitet haben, hinkt Argentinien in diesem Prozess noch hinterher. Die nun angekündigte Öffnung der Archive könnte nicht nur für die historische Forschung, sondern auch für die noch lebenden Opfer und deren Nachkommen von großer Bedeutung sein.
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