Armutszeugnis für Deutschland: Nur 65 Personen erhalten Maximal-Rente
Die finanzielle Situation der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland ist alarmierend. Trotz jahrzehntelanger Arbeit erreichen nur wenige die höchstmögliche Rente. Fast 80 Prozent der Ruheständler müssen mit weniger als 1800 Euro im Monat auskommen.
Das Dilemma der Rentenfinanzierung
Die Diskussion um die Finanzierung der Rente ist ein Dauerthema innerhalb der Ampel-Koalition und sorgt für hitzige Debatten. Mit dem Rentenpaket II soll das Rentenniveau bis 2039 garantiert werden. Dies geht jedoch zulasten der jüngeren Generationen, die höhere Beiträge leisten müssen. Gleichzeitig sind die Rentenzahlungen selbst nicht besonders hoch, was viele Menschen, insbesondere Frauen, in die Altersarmut treibt.
Ernüchternde Zahlen zur Rentenhöhe
Die mittlere Rentenhöhe in Deutschland liegt bei lediglich 1050 Euro pro Monat. Dies bedeutet, dass die Hälfte der Rentnerinnen und Rentner mit noch weniger auskommen muss. Erschreckend ist, dass elf Prozent der Ruheständler sogar weniger als 300 Euro monatlich erhalten und somit auf Grundsicherung im Alter angewiesen sind.
Die Berechnung der Rente
Die Rentenhöhe ergibt sich aus den sogenannten Rentenpunkten, die vom Verhältnis des eigenen Einkommens zum durchschnittlichen Verdienst aller Versicherten abhängen. Wer genau das Durchschnittseinkommen von derzeit 43.142 Euro brutto verdient, sammelt in einem Jahr einen Rentenpunkt. Die maximale Anzahl an Rentenpunkten, die pro Jahr erworben werden kann, liegt jedoch bei 1,9974, bedingt durch die Beitragsbemessungsgrenze.
Maximal-Rente: Ein Privileg für wenige
Wer über ein gesamtes Arbeitsleben hinweg mindestens das Einkommen der Beitragsbemessungsgrenze erzielt hat, kann die theoretisch mögliche Höchstrente erreichen. Diese liegt seit der Rentenerhöhung im Juli 2024 bei 3445 Euro brutto im Monat. Doch nur 65 Personen in Deutschland erhalten diese Maximal-Rente. Diese wenigen Glücklichen haben im Schnitt mindestens 50 Jahre gearbeitet und über 1,9 Rentenpunkte pro Jahr gesammelt.
Ungleichheiten im Rentensystem
Die Verteilung der Renten zeigt deutliche Ungleichheiten. So stammen nur sechs der 65 Personen, die die Maximal-Rente erhalten, aus den ostdeutschen Bundesländern. Zudem ist keine Frau unter den Empfängern dieser höchsten Rentenzahlungen zu finden. Insgesamt erhalten lediglich 10.000 Menschen in Deutschland eine Rente von über 3000 Euro brutto im Monat.
Fazit
Die Rentensituation in Deutschland ist besorgniserregend. Die meisten Rentnerinnen und Rentner müssen mit sehr geringen Beträgen auskommen, was insbesondere für Frauen und Menschen in den ostdeutschen Bundesländern gilt. Die aktuellen politischen Maßnahmen scheinen nicht ausreichend, um diese Ungleichheiten zu beseitigen und eine angemessene Altersvorsorge für alle zu gewährleisten.
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