Berlin-Tegel: Größte Flüchtlingsunterkunft Deutschlands vor weiterem Ausbau
In Berlin-Tegel steht Deutschlands größte Flüchtlingsunterkunft vor einem weiteren Ausbau. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat angedeutet, dass das Heim möglicherweise noch mehr Migranten aufnehmen könnte. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Mitarbeiter des Landesflüchtlingsamtes bereits jetzt überlastet sind.
Überlastete Kapazitäten und steigende Zahlen
Aktuell leben etwa 5.500 Flüchtlinge in der Unterkunft, die Kapazitäten für 6.600 Personen bietet. Wegner äußerte sich besorgt über die steigenden Zahlen und sagte vor Auslandskorrespondenten: „Ich finde jetzt schon 7.000 deutlich zu viel, aber ich kann leider nicht ausschließen, dass es noch mal mehr wird.” Fachleute müssten die genauen Zahlen festlegen, doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Zahlen weiter steigen, sei sehr groß.
Ausbau auf 8.000 Plätze beschlossen
Der Berliner Senat hat bereits den Ausbau der Unterkunft auf 8.000 Plätze beschlossen. Dies ist erforderlich, da weiterhin viele Migranten nach Berlin kommen und andere Unterkünfte in der Stadt bereits überfüllt sind. Ursprünglich war geplant, die Unterkunft bis Ende 2025 zu nutzen, doch mittlerweile geht der Senat davon aus, dass sie länger benötigt wird. „Ich kann nicht sagen, wann Tegel nicht mehr benötigt wird“, so Wegner.
Personalnotstand im Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten
Die Mitarbeiter des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) haben sich in einem verzweifelten Brief an Bürgermeister Wegner gewandt und dringend mehr Personal gefordert. Andernfalls drohe die Gefahr, dass es obdachlose Flüchtlinge und gleichzeitig leerstehende Unterkünfte geben könnte, da „rechtssichere Vergaben“ nicht mehr sichergestellt werden könnten. Zudem könnten Rückforderungen von zu Unrecht gezahlten Leistungen wegen Verjährung nicht mehr bearbeitet werden.
Angriffe auf Mitarbeiter und finanzielle Verluste
In dem Brief wird auch auf die häufigen Angriffe der Flüchtlinge auf die Mitarbeiter hingewiesen. Diese seien „an der Tagesordnung“. Außerdem könnten finanzielle Verluste wegen Verjährung „nicht ausgeschlossen werden“, wenn Rückforderungen nicht rechtzeitig bearbeitet werden.
„Sichere Häfen“ und die Rolle Berlins
Berlin gehört seit 2018 dem Bündnis „Sichere Häfen“ an und hat sich bereit erklärt, zusätzlich Flüchtlinge zur Verteilungsquote aufzunehmen. Darüber hinaus setzt sich die Stadt gegenüber der Bundesregierung dafür ein, dass Programme zur Aufnahme von Flüchtlingen ausgeweitet werden.
Die Situation in Berlin-Tegel verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Deutschland in der Flüchtlingspolitik steht. Die Belastungen für die Mitarbeiter und die finanziellen Ressourcen sind immens, und es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und der Senat diese Probleme in den Griff bekommen wollen. Kritiker könnten argumentieren, dass die Politik der offenen Türen langfristig nicht tragbar ist und eine Rückkehr zu strengeren Asylregelungen erforderlich wäre.
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