China kündigt lockere Geldpolitik an - Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung wächst
Das chinesische Politbüro hat gestern einen bedeutenden Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik angekündigt. Nach 14 Jahren "vorsichtiger" Geldpolitik soll im kommenden Jahr eine "moderat lockere" Geldpolitik verfolgt werden. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit anhaltender wirtschaftlicher Schwäche, die besonders durch den angeschlagenen Immobiliensektor und verschärfte Handelsbeschränkungen seitens der USA geprägt ist.
Weitreichende fiskalische Maßnahmen geplant
Neben der gelockerten Geldpolitik kündigte das Politbüro auch eine "proaktivere" Fiskalpolitik für das kommende Jahr an. Dies könnte bedeuten, dass China sein Haushaltsdefizit über die bisherige Marke von 3 Prozent anheben wird. Bereits in den vergangenen Monaten hatte die Volksrepublik durch gezielte Zinssenkungen versucht, die Wirtschaft zu stimulieren.
Mini-Konjunkturpaket zeigt erste Wirkung
Ende September hatte die chinesische Führung bereits ein kleineres Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Dieses beinhaltete Senkungen bestehender Hypothekenzinsen, Reduzierungen der Mindestreserveanforderungen für Banken sowie neue Finanzierungsmöglichkeiten für Aktienrückkäufe. Die Maßnahmen zeigten unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte:
- Der USD/CNY-Kurs fiel um 0,23% auf 7,2675
- Der australische Dollar stieg um 0,77% auf 0,6440
- Der Hang Seng Index verzeichnete einen Anstieg von 2,76%
Internationale Märkte reagieren verhalten
Die globalen Märkte zeigten sich von den chinesischen Ankündigungen nur teilweise beeindruckt. Während der Ölpreis für Brent-Rohöl um 1,43% auf 72,14 Dollar pro Barrel stieg und auch der Goldpreis zulegte, gab der Bitcoin-Kurs um mehr als 3% nach und schloss knapp unter 97.000 Dollar.
Die verhaltene Reaktion der Märkte deutet darauf hin, dass Investoren zunächst konkrete Umsetzungen der angekündigten Maßnahmen abwarten möchten, bevor sie größere Engagements eingehen.
Kritische Betrachtung der Situation
Die Ankündigungen Pekings werfen die Frage auf, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen werden, um die strukturellen Probleme der chinesischen Wirtschaft zu lösen. Besonders der überhitzte Immobilienmarkt und die zunehmenden geopolitischen Spannungen mit den USA stellen weiterhin erhebliche Herausforderungen dar. Die westlichen Industrienationen sollten die Entwicklung genau beobachten, da eine schwächelnde chinesische Wirtschaft auch erhebliche Auswirkungen auf die globalen Märkte haben könnte.
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