China plant massive Konjunkturspritze: Rekordausgabe von Staatsanleihen geplant
In einem bemerkenswerten Schritt zur Ankurbelung seiner schwächelnden Wirtschaft plant China für das kommende Jahr die Ausgabe von Staatsanleihen in Rekordhöhe. Das Volumen soll sich auf sage und schreibe 3 Billionen Yuan (umgerechnet etwa 411 Milliarden Dollar) belaufen - eine Verdreifachung im Vergleich zum laufenden Jahr.
Drastische Maßnahmen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten
Die geplante Rekordausgabe von Staatsanleihen könnte als verzweifelter Versuch Pekings gewertet werden, die sich abkühlende Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Die chinesischen Zinssätze sind bereits auf ein historisches Tief gefallen - die einjährige Rendite rutschte erstmals seit der globalen Finanzkrise unter 1 Prozent. Ein deutliches Warnsignal, das die Märkte aufhorchen lässt.
Ambitionierte Verwendungszwecke der Milliarden
Die gewaltigen Mittel sollen unter anderem in folgende Bereiche fließen:
- Konsumförderung durch Subventionsprogramme
- Modernisierung von Industrieanlagen
- Investitionen in Zukunftstechnologien
- Infrastrukturprojekte wie Eisenbahnen und Flughäfen
Wirtschaftliche Herausforderungen häufen sich
Die chinesische Wirtschaft steht vor multiplen Herausforderungen: Eine schwere Immobilienkrise, hohe Lokalregierungsschulden und eine schwache Konsumnachfrage belasten das Wachstum. Zusätzlich drohen verschärfte US-Zölle, sollte Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnen.
"Die Ausgabe übertrifft die Markterwartungen deutlich", erklärt Tommy Xie, Leiter der Asien-Makroforschung bei der OCBC Bank. "Da die Zentralregierung die einzige Instanz mit bedeutender Kapazität für zusätzliche Verschuldung ist, wird jede Anleiheemission auf zentraler Ebene als positive Entwicklung wahrgenommen."
Kritische Betrachtung der Maßnahmen
Die massive Schuldenaufnahme könnte sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Während sie kurzfristig die Wirtschaft stimulieren mag, birgt sie langfristig erhebliche Risiken. Die Gesamtverschuldung Chinas erreicht damit neue Höchststände, was die Stabilität des Finanzsystems weiter auf die Probe stellen könnte.
Bemerkenswert ist auch, dass etwa ein Drittel der Mittel in "neue Produktivkräfte" fließen soll - Pekings Euphemismus für fortschrittliche Fertigungsbereiche wie Elektrofahrzeuge, Robotik und Halbleiter. Dies könnte als weiterer Versuch gewertet werden, die technologische Abhängigkeit vom Westen zu reduzieren.
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