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21.08.2023
06:00 Uhr

Chinesische Aktien auf Talfahrt: Pekings "rätselhafte" Zinsentscheidung verunsichert die Märkte

Die chinesischen Aktienmärkte sind weiter im Sinkflug, nachdem ein entscheidender Zinssatz entgegen den Erwartungen der Märkte unverändert geblieben ist. Die Frage, die sich nun stellt: Ist die Führung in China nicht in der Lage oder nicht gewillt, entschlossenere Maßnahmen zur Stützung der schwächelnden Wirtschaft zu ergreifen? Oder fürchtet Peking eine weitere Abwertung des Yuan, wenn stärkere geldpolitische Maßnahmen ergriffen werden?

Verwirrung um Zinsentscheidung

Die Banken in China haben einen wichtigen Zinssatz für Hypothekenkredite überraschend beibehalten, was Verwirrung darüber stiftet, wie das Land die Immobilienkrise bewältigen will. Dies berichtet Bloomberg. Nach Angaben der People's Bank of China wurde der Zinssatz für fünfjährige Darlehen im Prime-Bereich am Montag unerwartet bei 4,2% gehalten. Die meisten Ökonomen hatten mit einer Senkung des Satzes um 15 Basispunkte gerechnet, nachdem die Notenbank in Peking vergangene Woche überraschend einen wichtigen Zinssatz gesenkt hatte.

Chinesische Banken halten Hypotheken-Zins unverändert

"Die Entscheidung, den Fünf-Jahres-Satz unverändert beizubehalten, ist rätselhaft", sagt Zhang Zhiwei, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management Ltd. "Es ist nicht klar, wie diese Entscheidung und die Senkung letzte Woche zu interpretieren sind." Raymond Yeung, Chefökonom für Greater China bei der Australia & New Zealand Banking Group Ltd., äußerte sich ähnlich: "Die überraschende Beibehaltung der fünfjährigen LPR steht im Widerspruch zum allgemeinen politischen Tenor der Immobilienrettung."

An der Börse geht es bergab

An der Börse ging es angesichts der Nachricht deutlich bergab. Der Hang-Seng-Index in Hongkong lag um 5:55 Uhr MESZ 1,4% im Minus. Das Marktbarometer für Schanghai und Shenzhen fiel ,5%. Die enttäuschenden Daten zu den Kreditzinsen verstärkten die Besorgnis der Anleger über die schwache wirtschaftliche Erholung Chinas und deren Auswirkungen auf andere Märkte.

Peking signalisiert Dringlichkeit, scheint aber zu zögern

Peking hatte eigentlich eine gestiegene Dringlichkeit signalisiert, die Konjunktur zu stützen, weil die Nachfrage nach Krediten einbricht, der Deflationsdruck zunimmt und sich die Zuversicht in der Wirtschaft und der Bevölkerung nicht erhöht. Chinas Zentralbank und Vertreter der Finanzaufsicht trafen sich am Freitag mit Bankmanagern und forderten die Institute erneut auf, die Kreditvergabe zu erhöhen, um die Wirtschaft zu stützen. Aber bisher sind die Maßnahmen eher enttäuschend, wie auch Goldman Sachs klarstellt.

Die politischen Entscheidungen der chinesischen Regierung wirken unentschlossen und widersprüchlich. Dies trägt zur Verunsicherung der Anleger bei und könnte langfristig negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung Chinas und die globalen Märkte haben. Es bleibt zu hoffen, dass Peking bald eine klare und entschlossene Strategie zur Stützung der Wirtschaft präsentiert.

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