Dauerhafte Inflation und Gold-Boom: Die neue Welt des Geldes
In einer bemerkenswerten Rede in Jackson Hole deutete Fed-Chef Jerome Powell eine deutliche Zinssenkung im September an. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für Sparer und Investoren haben. Während die Europäische Zentralbank (EZB) voraussichtlich folgen wird, sollten Anleger sich auf eine langfristige Geldentwertung einstellen. Das gelbe Metall, Gold, könnte bis 2030 noch viel wertvoller werden.
Jackson Hole: Der Treffpunkt der Notenbanker
Jackson Hole, ein abgelegener Ort im Grand Teton National Park in Wyoming, zieht jedes Jahr die Aufmerksamkeit der Finanzwelt auf sich. Hier treffen sich Notenbankchefs und Finanzökonomen, um die zukünftige Geldpolitik zu diskutieren. In diesem Jahr stand das Treffen unter dem Motto „Reassessing the Effectiveness and Transmission of Monetary Policy“ (Neubewertung der Effizienz und Transmission der Geldpolitik). Besonders US-Notenbankchef Jerome Powell gab deutliche Hinweise auf die zukünftige Zinsentwicklung.
Powells klare Ansage
Powell betonte in seiner Rede, dass die Richtung der Zinspolitik klar sei: Es werde eine Zinssenkung geben, die Frage sei nur, wie groß diese ausfallen werde. Die Entscheidung werde von den erwarteten Daten, den Aussichten und der Balance der Risiken abhängen. Marktbeobachter interpretieren dies als Zeichen für einen kräftigen Zinsschritt nach unten, um die abkühlende Konjunktur zu stützen.
Langfristige Trends: Gold als sicherer Hafen
Die systematische Zinserhöhungspolitik der Fed hat zwar die Inflation in den USA gesenkt, doch die Konjunkturaussichten trüben sich ein. Dies hat bereits den Goldpreis auf einen neuen Rekordwert von über 2.500 Dollar pro Unze getrieben. Investoren, die vor einem Jahr Gold kauften, können sich über erhebliche Wertzuwächse freuen. Doch die Goldrally ist noch lange nicht vorbei. Das Edelmetall profitiert von fünf langfristigen Trends:
- Dauerhafte Inflation: Obwohl die Inflation im Dollar- und Euroraum nachlässt, wird sie bleiben. Sinkende Zinsen bei anhaltender Inflation bedeuten, dass Bargeld an Wert verliert, während Gold stabil bleibt.
- Weltweite Schuldenexplosion: Die US-Staatsschulden kletterten über die Marke von 35 Billionen Dollar. Auch in der EU steigen die Schulden weiter. Diese Schuldenlast kann nur mit moderaten Zinsen getragen werden, was das Vertrauen in Fiat-Geld weiter untergräbt.
- Globale Unsicherheit: Geopolitische Spannungen, wie der Russland-Ukraine-Krieg und mögliche Konflikte im Nahen Osten, erhöhen die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold.
- Entdollarisierung: Zentralbanken weltweit, darunter China und die Türkei, tauschen Dollar-Anleihen in Gold um. Diese Käufe treiben den Goldpreis weiter nach oben.
- Vorsicht an den Börsen: Nach Kursrutschen und überbewerteten Technologieaktien suchen Investoren vermehrt nach verlässlichen Wertanlagen wie Gold.
Prognosen und Ausblick
Analysten sind sich einig, dass der Goldpreis weiter steigen wird. J.P. Morgan prognostizierte für das vierte Quartal 2024 einen Preis von 2.100 Dollar pro Unze, während der Ökonom Charlie Morris sogar 7.000 Dollar pro Unze bis 2030 für möglich hält. Die langfristigen Trends sprechen jedenfalls für einen anhaltenden Aufwärtsdruck beim Gold.
Für Anleger bleibt Gold somit eine der besten Optionen, um sich gegen die dauerhafte Geldentwertung abzusichern. In einer Welt, in der Schulden und Unsicherheit dominieren, bietet das gelbe Metall Stabilität und Wertbeständigkeit.
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