Demografische Krise Chinas: Schrumpfende Bevölkerung gefährdet Volkswirtschaft
Die alternde Bevölkerung in China führt zu einem immer größer werdenden Strukturproblem. Wie die „Financial Times“ berichtet, haben UN-Studien gezeigt, dass 2023 Indien mit 1,428 Milliarden Menschen das bevölkerungsreichste Land sein wird. Bis Mitte des Jahres werde laut World Population Dashboard die Bevölkerung Chinas zum ersten Mal mit 1,425 Milliarden Menschen nicht die größte sein. Im Dezember 2022 schrumpfte erstmalig seit sechs Jahrzehnten die Population des Landes auf 1,411 Milliarden.
Grundschulen werden zu Altenheimen umgewandelt
Mittlerweile werden Grundschulen zu Altenheimen umgewandelt. Etliche Arbeitskräfte fehlen auf den Baumwoll- und Reisfeldern, während Renten gleichzeitig schwach ausfallen. Vor allem auf dem Land sind Senioren von Altersarmut betroffen. Die Belastung liege dann auf den Kindern, die nicht nur eigenen Nachwuchs, sondern auch Großeltern unterstützen. Konsequenz dieser Entwicklung sei laut Experten eine Umlenkung der Ausgaben von Immobilien und Infrastruktur hin auf Renten und Gesundheitsversorgung.
Ein-Kind-Politik und ihre Folgen
Um die Armut im Land zu bekämpfen, führte die Regierung 198 eine Ein-Kind-Politik ein. Mit Rückgang der Geburtenrate entschied man sich 2016 dazu, das Modell aufzugeben. Mittlerweile wurden mehrere kostensenkende Initiativen von Städten und Regierungsbehörden begonnen, um das Kinderkriegen und die Heiratskultur zu fördern. Analysten nehmen an, dass diese Maßnahmen allerdings nicht reichen werden, um den möglichen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) bis 2035 zu verhindern.
Ursachen der demografischen Krise
Die demografische Krise in China ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen ist die Lebenserwartung in den letzten Jahrzehnten gestiegen, was zu einer alternden Bevölkerung führt. Zum anderen hat die Ein-Kind-Politik dazu beigetragen, dass weniger junge Menschen nachrücken, um die ältere Generation zu unterstützen.
Die kulturellen Präferenzen in China, insbesondere die Bevorzugung von Jungen gegenüber Mädchen, haben ebenfalls zu einem unausgewogenen Verhältnis der Geschlechter geführt. Dies führt dazu, dass viele Männer keine Partnerinnen finden und somit weniger Kinder gezeugt werden.
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die schrumpfende und alternde Bevölkerung Chinas hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes. Die fehlenden Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und anderen Sektoren könnten zu einer Verringerung der Produktivität und einem Rückgang des BIP führen. Gleichzeitig steigt der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme, da immer mehr Rentner versorgt werden müssen.
Maßnahmen zur Bekämpfung der demografischen Krise
Die chinesische Regierung hat zwar die Ein-Kind-Politik aufgegeben und Anreize für Familien geschaffen, um mehr Kinder zu bekommen, doch Experten sind sich einig, dass diese Maßnahmen allein nicht ausreichen werden, um die demografische Krise abzuwenden. Es bedarf einer umfassenden Strategie, die sowohl die Geburtenrate erhöht als auch die sozialen Sicherungssysteme stärkt und an die Bedürfnisse einer alternden Bevölkerung anpasst.
Die demografische Krise in China stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Wirtschaft und die sozialen Sicherungssysteme dar. Um die Krise abzuwenden, müssen langfristige Lösungen gefunden werden, die über die derzeitigen Maßnahmen hinausgehen.
Fazit
Die demografische Krise Chinas ist eine ernsthafte Bedrohung für die wirtschaftliche Stabilität des Landes. Eine alternde Bevölkerung, kombiniert mit einer schrumpfenden Bevölkerung, stellt enorme Herausforderungen für das Land dar. Um diese Krise zu bewältigen, sind weitreichende und langfristige Maßnahmen erforderlich, die sowohl die Geburtenrate erhöhen als auch die sozialen Sicherungssysteme stärken und anpassen. Nur so kann die wirtschaftliche Zukunft Chinas gesichert werden.