Der Fall Trump und die bröckelnde Zeugenmauer: Michael Cohens Glaubwürdigkeit im Kreuzfeuer
New York, 15. Mai 2024 – Im strafrechtlichen Verfahren gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump zeichnet sich eine dramatische Wendung ab. Michael Cohen, einst als Trumps Anwalt und Vertrauter an seiner Seite, sollte als zentraler Kronzeuge die Anklage untermauern. Doch im Kreuzverhör offenbarte sich eine fragwürdige Glaubwürdigkeit, die die Anklage ins Wanken bringen könnte.
Die Anschuldigungen gegen Trump
Die Vorwürfe gegen Donald Trump sind schwerwiegend: Es geht um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels, die angeblich eine Affäre mit Trump gehabt haben soll. Die Zahlungen wurden, so die Anklage, in Trumps Geschäftsbüchern als Anwaltskosten getarnt. Eine Verfälschung der Geschäftsunterlagen ersten Grades, die darauf abzielt, eine andere Straftat zu decken, wird Trump zur Last gelegt.
Michael Cohen – Ein Kronzeuge mit Makel
Cohen, der für seine Rolle in den Vorgängen um Trump bereits wegen Meineids verurteilt wurde, steht nun selbst im Fokus. Seine Glaubwürdigkeit als Zeuge wird durch frühere Vergehen und sein offensichtliches Bestreben, Trump zu belasten, stark infrage gestellt. Die Verteidigung Trumps nutzte diese Angriffsfläche und präsentierte Cohen als einen von Rache getriebenen Ex-Gefährten des Ex-Präsidenten.
Die Verteidigung schlägt zurück
Die Taktik der Trump-Anwälte im Kreuzverhör war klar: Sie zeigten auf, dass Cohen sich nach seiner Verurteilung vehement gegen Trump stellte, möglicherweise um sich eine mildere Strafe zu sichern. Cohen musste eingestehen, dass er sich öffentlich eine Verurteilung Trumps wünschte und diesen in einem "Käfig wie ein verdammtes Tier" sehen wollte.
Politische Unterstützung für Trump
Die politische Unterstützung für Trump bleibt indes stark. Hochrangige Parteivertreter wie der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, bezeichneten das Verfahren als "Schauprozess" und stellten Cohens Glaubwürdigkeit offen infrage.
Die öffentliche Meinung
Die öffentliche Meinung ist gespalten. Einige sehen in Trump trotz der Anschuldigungen den besseren Staatsmann, während andere die Demokraten der Wahlfälschung bezichtigen. Die Diskussionen sind hitzig und zeigen, wie polarisiert die amerikanische Gesellschaft in politischen Fragen bleibt.
Fazit
Die Glaubwürdigkeit von Michael Cohen als Kronzeuge gegen Donald Trump hat einen erheblichen Dämpfer erhalten. Die Verteidigung hat es geschickt verstanden, seine Motive infrage zu stellen und ihn als unzuverlässigen Zeugen darzustellen. Die politische Unterstützung für Trump und die kritische Haltung gegenüber dem Verfahren deuten darauf hin, dass der Ausgang des Prozesses alles andere als sicher ist. Einmal mehr zeigt sich, dass in der Arena der großen Politik nicht nur Fakten, sondern auch die Wahrnehmung und Darstellung dieser Fakten entscheidend sind.
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