Der steigende Energieverbrauch von KI: Eine Bedrohung für das Klima?
Eigentlich soll Künstliche Intelligenz (KI) das Leben der Menschen erleichtern. Doch der immense Stromhunger der KI-Rechenzentren könnte sich zu einem ernsthaften Klimaproblem entwickeln. Laut einer Studie von McKinsey wird der Energieverbrauch dieser Zentren in Europa bis zum Jahr 2030 auf mehr als 150 Terawattstunden ansteigen, was etwa fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs ausmachen würde. Derzeit liegt dieser Wert bei nur zwei Prozent.
Der Klimakiller KI?
Der steigende Strombedarf von KI könnte den Klimawandel beschleunigen, wenn er nicht durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Derzeit stammt ein Großteil des Stroms für Rechenzentren noch aus fossilen Brennstoffen. Große Tech-Konzerne wie Amazon, Microsoft und Google haben zwar angekündigt, ihre Anlagen mit erneuerbaren Energien zu betreiben, mussten jedoch einräumen, dass der KI-Boom zu einem deutlichen Anstieg ihrer Treibhausgasemissionen geführt hat. So stieg der CO2-Ausstoß von Google im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf über 14,3 Millionen Tonnen.
Warum ist KI ein Stromfresser?
Die Ursachen des großen Stromhungers lassen sich an der technischen Ausstattung eines neuen KI-Rechenzentrums sehen. So nutzt die Anlage des Unternehmens xAI 100.000 der neuesten Spezialchips (sogenannte H100 GPUs von Nvidia) gleichzeitig. Jeder dieser Prozessoren hat eine Leistung von 700 Watt. Wenn dieses Rechenzentrum ein Modell trainiert, benötigt es allein für die Berechnungen 70 Megawatt. Rechnet man den Energieverbrauch für die Netzwerkübertragung der Daten hinzu, verdoppelt sich dieser Wert.
Die Herausforderungen der Energiewende
Selbst mit energieeffizienteren Algorithmen wird der Strombedarf durch KI-Anwendungen zunehmen, weil immer mehr Menschen im Beruf und in der Freizeit Künstliche Intelligenz einsetzen. Im Jahr 2023 wurde knapp ein Drittel des Stroms in der EU mit fossilen Brennstoffen produziert. Die zusätzliche Nachfrage nach sauberem Strom bringt erhebliche Herausforderungen mit sich. So sind zuverlässige Stromquellen nur begrenzt verfügbar, und es gibt Engpässe bei der Verfügbarkeit von Fachkräften. Die McKinsey-Studie fordert massive Investitionen in erneuerbare Energiequellen und den Ausbau der Strominfrastruktur.
Klimaretter KI?
Für die gesamte Klimabilanz der Künstlichen Intelligenz muss man jedoch auch die positiven Beiträge zum Klimaschutz berücksichtigen. KI kann helfen, die Ernährungssicherheit zu steigern, Ressourcen in der Landwirtschaft und der industriellen Produktion effizienter zu nutzen und wissenschaftliche Experimente zu beschleunigen. Auch die Digitalbranche betont die Rolle der KI als Hilfe beim Klimaschutz. So könnte KI den Energieverbrauch von Fabriken senken, Gebäude auf CO2-Sparkurs bringen und Lebensmittelverschwendung verringern.
Es bleibt abzuwarten, ob die Vorteile der KI die negativen Auswirkungen auf das Klima ausgleichen können. Klar ist jedoch, dass der unersättliche Energiehunger der Künstlichen Intelligenz eine ernsthafte Herausforderung darstellt, die nicht ignoriert werden darf.
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