Deutsche Autobauer erleben Elektroauto-Debakel in China - Traditionelle Hersteller verlieren den Anschluss
Die einst so erfolgreiche Geschichte deutscher Automobilhersteller in China scheint zu bröckeln. Besonders dramatisch zeigt sich die Situation bei Mercedes-Benz, wo die Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge regelrecht einbrechen. Die Zahlen offenbaren ein erschreckendes Bild der aktuellen Marktsituation, die symptomatisch für die gesamte deutsche Automobilindustrie stehen könnte.
Dramatischer Absturz der Mercedes EQE-Verkäufe
Die Verkaufszahlen des elektrischen Prestigemodells EQE von Mercedes-Benz sind alarmierend: Im Oktober wurden in China null Fahrzeuge dieses Typs verkauft. Diese erschreckende Bilanz reiht sich in eine Serie katastrophaler Verkaufszahlen ein. Seit Jahresbeginn 2024 bewegten sich die monatlichen Neuzulassungen durchgehend im niedrigen zweistelligen Bereich. Selbst massive Preisnachlässe von teilweise über 40 Prozent konnten den Abwärtstrend nicht stoppen.
Deutsche Premiumhersteller verlieren den Anschluss
Die Situation spiegelt ein grundlegendes Problem wider: Deutsche Premiumhersteller, die jahrzehntelang vom chinesischen Markt profitierten, scheinen den Anschluss an die lokale Konkurrenz zu verlieren. Während chinesische Hersteller wie BYD, Geely oder BAIC den Markt mit innovativer Technik und attraktiven Preisen dominieren, gelten deutsche Elektrofahrzeuge in der Volksrepublik zunehmend als unattraktiv und überteuert.
Die ernüchternde Realität zeigt: Deutsche Premiummarken sind in China hauptsächlich dann gefragt, wenn sie mit klassischen Verbrennungsmotoren ausgestattet sind.
Dramatische Zahlen auch bei anderen Modellen
- EQE SUV: Lediglich 291 Verkäufe trotz massiver Rabatte
- EQA: Nur 94 Einheiten im Oktober
- EQB: 191 verkaufte Fahrzeuge im gleichen Zeitraum
Fundamentale Marktveränderungen bedrohen deutsche Wirtschaft
Die aktuelle Entwicklung könnte weitreichende Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben. Während der chinesische Elektroautomarkt im Oktober um mehr als 60 Prozent auf 1,3 Millionen Einheiten wuchs, verlieren deutsche Hersteller kontinuierlich Marktanteile. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur Arbeitsplätze in Deutschland, sondern auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten deutschen Automobilindustrie.
Verzweifelte Rettungsversuche
Mercedes-Chef Ola Källenius betont zwar die zentrale Bedeutung des chinesischen Marktes und setzt auf verstärkte lokale Produktion. Doch ob diese Strategie ausreicht, um den technologischen Vorsprung der chinesischen Konkurrenz aufzuholen, bleibt fraglich. Die aktuelle Situation zeigt deutlich die Versäumnisse der vergangenen Jahre und die möglicherweise fatalen Folgen einer verfehlten Transformationspolitik.
Einzig BMW scheint mit seinem i5-Modell noch einigermaßen zu punkten und erzielt Verkaufszahlen zwischen 700 und 1000 Einheiten pro Monat. Dennoch steht die gesamte deutsche Automobilindustrie vor gewaltigen Herausforderungen, die das traditionelle Geschäftsmodell grundlegend in Frage stellen.
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