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14.12.2024
11:40 Uhr

Deutsche Automobilindustrie in der Krise: Webasto kämpft ums Überleben - 16.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Deutsche Automobilindustrie in der Krise: Webasto kämpft ums Überleben - 16.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Die deutsche Automobilindustrie, einst das Aushängeschild deutscher Ingenieurskunst und wirtschaftlicher Stärke, gerät immer tiefer in die Krise. Nach zahlreichen anderen Zulieferern trifft es nun auch den Münchner Traditionsbetrieb Webasto mit voller Wucht. Das Unternehmen, das sich auf Dach-, Heizungs- und Kühlsysteme für Fahrzeuge spezialisiert hat, verzeichnet massive Verluste und steht mit dem Rücken zur Wand.

Dramatische Zahlen offenbaren das Ausmaß der Krise

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Trotz eines Umsatzes von 4,6 Milliarden Euro musste Webasto im vergangenen Jahr einen erschreckenden Verlust von 195 Millionen Euro verkraften. Die Schulden und Verbindlichkeiten summieren sich mittlerweile auf über eine Milliarde Euro. Eine alarmierende Entwicklung, die die finanzierenden Banken zunehmend nervös macht.

Sanierungsexperte soll das Ruder herumreißen

In dieser prekären Situation drängen die Geldgeber auf die Bestellung eines Chief Restructuring Officers (CRO). Nach Brancheninformationen könnte Johann Stohner, der die deutsche Restrukturierungspraxis bei Alvarez & Marsal leitet, diese Position übernehmen. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Düstere Aussichten für die Belegschaft

Besonders bitter: Die bereits im Februar eingeleiteten "Optimierungsmaßnahmen" mit einem weltweiten Stellenabbau von 1.600 Mitarbeitern könnten erst der Anfang gewesen sein. Die finanzierenden Banken fordern ein umfassendes externes Sanierungsgutachten - ein deutliches Zeichen dafür, dass weitere einschneidende Maßnahmen folgen könnten.

Die aktuelle Krise wird "keine kurzfristige Phase sein", räumte eine Unternehmenssprecherin gegenüber der Süddeutschen Zeitung ein.

Politisches Versagen verschärft die Situation

Die dramatische Lage bei Webasto ist auch ein Resultat verfehlter politischer Weichenstellungen. Vorstandschef Holger Engelmann kritisierte beim Autogipfel mit Markus Söder völlig zu Recht die desaströse Energiepolitik der Ampel-Regierung, den ausufernden Bürokratiewahnsinn und die mangelhafte Infrastruktur in Deutschland.

Chinesischer Markt bricht weg

Besonders fatal: Der einst so wichtige chinesische Markt, der lange als Wachstumsmotor fungierte, ist dramatisch eingebrochen. Dies verdeutlicht einmal mehr die Gefahr einer zu starken Abhängigkeit von einzelnen Auslandsmärkten.

Ausblick bleibt düster

Für die 16.000 Mitarbeiter weltweit beginnt das neue Jahr mit großer Unsicherheit. Die verordnete Betriebsruhe zwischen dem 22. Dezember und dem 10. Januar verschafft zwar eine kurze Atempause, doch die grundlegenden Probleme bleiben bestehen. Es steht zu befürchten, dass weitere schmerzhafte Einschnitte unvermeidbar sein werden.

Der Fall Webasto zeigt exemplarisch die tiefgreifenden Probleme der deutschen Automobilindustrie. Ohne ein radikales Umdenken in der Wirtschafts- und Industriepolitik droht Deutschland seine Position als führende Automobilnation zu verlieren - mit weitreichenden Folgen für den Wohlstand und die Arbeitsplätze im Land.

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