Deutschland: Ein Energie-Geisterfahrer in einer Kernkraft-befürwortenden Welt
Deutschland scheint in der globalen Energiediskussion isoliert zu sein. Während auf der ganzen Welt immer mehr Kernkraftwerke gebaut werden, hält Deutschland an seinem Atomausstieg fest. Dieser Kurs könnte das Land teuer zu stehen kommen.
Die Welt setzt auf Kernkraft
Weltweit sind rund 420 Kernkraftwerke in Betrieb und es werden immer mehr. China plant allein für die Zukunft 45 neue Anlagen, gefolgt von Russland und Indien. Selbst Schweden hat beschlossen, in Atomstrom zu investieren, ein Schritt, den die Regierung in Stockholm als entscheidenden Baustein auf dem Weg in eine klimafreundliche Zukunft betrachtet.
Deutschland: Abhängig von ausländischer Energie
Deutschland hingegen, einst selbst ein stolzer Betreiber von Kernkraftwerken, ist nun auf andere Länder angewiesen. Frankreich, mit seinen 56 Kernkraftwerken, avanciert zum Exportweltmeister, während Deutschland auf Energie aus den Anrainerstaaten angewiesen ist. Größte Lieferanten sind neben Frankreich und Tschechien, die Niederlande.
Die Forderung nach Reaktivierung der Kernkraftwerke
Angesichts dieser Lage fordert der bayrische Ministerpräsident, Markus Söder (CSU), die deutschen Kernkraftwerke zu reaktivieren. Doch die Politik unterschätzt die organisatorischen Herausforderungen. Wie der Kernenergetiker und Autor Manfred Haferburg gegenüber NIUS ausführt, wäre es technisch möglich, die letzten und vorletzten abgeschalteten Kraftwerke wieder ans Netz anzuschließen. Doch die bürokratischen Hürden und der Mangel an politischem Willen lassen dies als unrealistisch erscheinen.
Die Hürden der Reaktivierung
Die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke würde nicht nur eine Rekrutierung von entsprechendem Personal erfordern, sondern auch die Verlängerung auslaufender Verträge und die Erteilung neuer Betriebsgenehmigungen. All dies scheint angesichts der gegenwärtigen politischen Landschaft in Deutschland, in der Grüne in den meisten Behörden sitzen, unwahrscheinlich. Ein Tag Nichtbetrieb kostet zudem rund eine Millionen Euro.
Die Vorteile der Kernkraft
Trotz der politischen und organisatorischen Hürden ist klar, dass Atomstrom Deutschland helfen würde. Wie Unternehmer und Stromexperte Thomas Eisenhuth gegenüber NIUS betont, würde eine erhöhte Verfügbarkeit von Atomstrom das Angebot erhöhen und sich positiv auf den Preis auswirken. Es würde zudem ein sicheres Angebot bieten, was der Industrie zugutekäme.
Die politische Realität
Trotz der offensichtlichen Vorteile und der globalen Tendenz zur Kernkraft, bleibt Deutschland bei seinem Atomausstieg. Dies ist vor allem auf den fehlenden politischen Willen der Ampel-Koalition zurückzuführen. Es scheint, als ob Deutschland, trotz der globalen Bewegung in Richtung Kernkraft, weiterhin ein Energie-Geisterfahrer bleibt.
Die Frage, die sich stellt, ist: Wie lange kann Deutschland es sich leisten, gegen den Strom zu schwimmen?
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