Deutschland verliert an Attraktivität: Internationale Unternehmen raten von Investitionen ab
Deutschlands Ruf als führender Wirtschaftsstandort hat weltweit erheblich gelitten. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage unter 1.250 internationalen Unternehmen, die durch die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind alarmierend: Fast die Hälfte der Unternehmen nimmt eine Verschlechterung des deutschen Images wahr, und jeder vierte Befragte rät sogar von Investitionen in Deutschland ab.
Deutliche Verschlechterung des Images
Die Umfrage, die von Ende August bis Mitte September durchgeführt wurde, befragte deutsche Firmen, Zweigstellen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit enger Verbindung zu Deutschland. 53 Prozent der Befragten sind Tochtergesellschaften oder Zweigstellen deutscher Firmen, während 47 Prozent internationale Firmen ohne deutsche Niederlassung oder mit einer solchen sind.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) der befragten Betriebe erklärte, dass sich das Image Deutschlands in den vergangenen fünf Jahren zum Schlechteren verändert habe. 35 Prozent sprechen in diesem Zusammenhang von einer Verschlechterung, 13 Prozent der Befragten sind sogar überzeugt, dass sich das Image stark verschlechtert habe.
Wirtschaftsfreundlichkeit in der Kritik
Beim Thema Wirtschaftsfreundlichkeit stellen die Unternehmen Deutschland ebenfalls ein schlechtes Zeugnis aus. Zwar haben 40 Prozent der Unternehmen eine eher positive Sicht auf den Standort Deutschland, doch mehr als ein Drittel sieht den Standort als Mittelmaß an, und mehr als ein Viertel stuft ihn als wirtschaftsunfreundlich ein. Besonders kritisch sehen Unternehmen aus der Eurozone, der Asien-Pazifik-Region sowie in China die Entwicklung. Positivere Töne kommen hingegen aus Afrika, dem Mittleren Osten sowie aus Süd- und Mittelamerika.
Alarmierende Investitionsbereitschaft
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass immer weniger Unternehmen Investitionen in Deutschland empfehlen. Nur 43 Prozent sprechen sich dafür aus, 32 Prozent bleiben neutral, und jeder Vierte (25 Prozent) rät sogar von Investitionen ab. Für den Außenwirtschaftschef der DIHK, Volker Treier, ist das Ergebnis der Umfrage ein „klares Alarmsignal“.
Der Blick von außen entlarve „unsere nationale Betriebsblindheit“, kommentiert Treier das Ergebnis der Umfrage. „Es ist höchste Zeit, dass sich die deutsche Politik wieder auf die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes konzentriert. Dafür muss sie die entscheidenden Standortfaktoren verbessern.“
Handlungsbedarf für die Politik
Die Umfrage verdeutlicht, dass die Unternehmen klaren Handlungsbedarf sehen: Sie benötigen weniger Bürokratie, verlässlichere politische Entscheidungen und eine stärkere Willkommenskultur für Unternehmen und Fachkräfte. „Die deutschen Auslandshandelskammern und die DIHK sind bereit, zu unterstützen“, betont Treier. „Aber die eigentlichen Hausaufgaben in puncto ‚Wieder-bessere-Standortbedingungen-schaffen‘ müssen hier in Deutschland gemacht werden.“
Wirtschaftsprognose nach unten korrigiert
Anfang Oktober hatte das Bundeswirtschaftsministerium in seiner sogenannten Herbstprojektion seine Wirtschaftsprognose für das laufende Jahr korrigiert. Die deutsche Wirtschaft soll demnach in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen. Noch im Frühjahr war das Ministerium von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,3 Prozent ausgegangen.
Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass die derzeitige Politik der Ampelregierung nicht die gewünschten Effekte erzielt. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die Zeichen der Zeit erkennen und die notwendigen Schritte unternehmen, um Deutschland wieder zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort zu machen.
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