Donald Trump attackiert Joe Biden nach dessen Rückzugserklärung
US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, sich nicht länger um eine zweite Amtszeit zu bewerben. Nach seiner Rückzugserklärung hat der 81-Jährige seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin für die Wahl im November vorgeschlagen. Diese Entscheidung löste zahlreiche Reaktionen aus, vor allem von Donald Trump.
Trump kritisiert Biden scharf
Donald Trump hat sich kurz nach Joe Bidens Rückzugserklärung in einem Telefonat mit CNN geäußert. Dabei bezeichnete Trump Biden als den „mit Abstand schlechtesten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes“. Außerdem sagte Trump, dass es einfacher sei, Kamala Harris im Kampf um die Präsidentschaft zu besiegen, als es Joe Biden gewesen wäre.
Auf seiner Onlineplattform Truth Social legte Trump später nach. „Der korrupte Joe Biden war nicht in der Lage, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, und er ist sicherlich nicht in der Lage, das Amt zu bekleiden - und war es auch nie!“, schrieb der Ex-Präsident. Trump warf Biden vor, „nur durch Lügen, Fake News und indem er seinen Keller nicht verließ“ das Amt des Präsidenten erlangt zu haben. Trump beschuldigte auch Bidens Vertraute, seinen Arzt und die Medien, sie hätten gewusst, dass Biden „nicht in der Lage war, das Amt des Präsidenten auszuüben“.
Reaktionen aus der Politik
Die First Lady Jill Biden kommentierte den Rückzug ihres Ehemannes aus dem US-Präsidentschaftsrennen zunächst mit einem Emoji. Sie repostete über ihren privaten Account auf der Plattform X den entsprechenden Beitrag von US-Präsident Joe Biden mit zwei pinken Herzen.
Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat dem Rückzug von Biden aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein großartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch. „Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt“, schrieb Schumer in einer Stellungnahme. Der heutige Tag zeige, dass Biden „ein wahrer Patriot und großer Amerikaner“ sei.
Kritik von den Republikanern
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, fordert Biden nach dessen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen dazu auf, unverzüglich sein Amt niederzulegen. „Wenn Joe Biden nicht in der Lage ist, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, dann ist er auch nicht in der Lage, das Amt des Präsidenten auszuüben“, schrieb Johnson auf der Plattform X. „Er muss sofort von seinem Amt zurücktreten.“ Johnson bezeichnete Bidens Rückzug als beispiellosen Zeitpunkt in der amerikanischen Geschichte. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was gerade passiert ist“, schrieb der Republikaner. „Die Demokratische Partei hat ihren Kandidaten etwas mehr als 100 Tage vor der Wahl vom Wahlzettel gestrichen.“ Die gegnerische Partei habe damit „die Stimmen von mehr als 14 Millionen Amerikanern für ungültig erklärt“, die in den parteiinternen Vorwahlen der Demokraten für Biden gestimmt hätten. Damit habe die „selbst ernannte ‘Partei der Demokratie’ genau das Gegenteil bewiesen“.
Reaktionen aus Deutschland
Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang schrieb auf der Plattform X: „Joe Biden hat als Präsident seinem Land auf beeindruckende Art und Weise gedient. Und er tut es auch mit diesem Schritt. Mein größter Respekt!“
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen meinte auf X: „Biden habe seinen Fehler, erneut zu kandidieren, spät, aber nicht zu spät korrigiert. Auch das verdient größten Respekt. Die Demokratische Partei hat nun die Chance, den Wahlkampf noch einmal zu drehen.“
CDU-Chef Friedrich Merz hat sich ebenfalls auf X zu Bidens Rückzugserklärung geäußert: „Joe Biden hat mehr als fünf Jahrzehnte lang dem amerikanischen Volk gedient. Seine heutige Entscheidung verdient größten Respekt.“
Die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann begrüßte den Verzicht von Biden auf eine erneute Kandidatur. „Joe Biden ist ein überzeugter Transatlantiker und hat in diesen krisenhaften Jahren und angesichts der Aggression Wladimir Putins fest an der Seite Europas gestanden", sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Dass er seine Kandidatur aufgibt, ist klug, auch wenn es ihm natürlich schwerfallen muss. Jetzt müssen die Demokraten den geeigneten Kandidaten oder die geeignete Kandidatin sofort auf den Weg schicken. Noch können sie die Wahl für sich entscheiden.“
Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner schrieb bei X, es sei ein „erwarteter Paukenschlag in den USA“. Am Ende sei dies alternativlos und notwendig, um den republikanischen Kandidaten Donald Trump doch noch zu besiegen.
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