Drastischer Sparkurs bei BASF: Mitarbeiter und Aktionäre stark betroffen
Der Chemieriese BASF hat einen drastischen Sparkurs angekündigt, der sowohl Mitarbeiter als auch Aktionäre stark betrifft. Anlässlich des sogenannten Kapitalmarkttags verkündete das Unternehmen für die Jahre 2025 bis 2028 eine jährliche Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie. Dies stellt einen erheblichen Rückgang dar, verglichen mit den 3,40 Euro je Anteilsschein, die in diesem Jahr ausgeschüttet wurden.
Hintergrund und Ursachen
BASF ist der Dax-Konzern mit dem höchsten Gasverbrauch in Deutschland. Seitdem Russland kein Gas mehr per Pipeline nach Deutschland liefert, steht BASF im Zentrum der Debatten über hohe Energiepreise und eine drohende Deindustrialisierung. Bereits im letzten Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, zehn Prozent seiner Anlagen am Stammsitz in Ludwigshafen stillzulegen, was den Abbau von etwa 2500 Stellen zur Folge hatte.
Wettbewerbsfähigkeit und Schließungen
Eine gründliche Analyse des riesigen Werks in Ludwigshafen hat ergeben, dass die Mehrheit der Anlagen wettbewerbsfähig ist. Allerdings gibt es auch Produktionslinien, die aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit oder struktureller Unterauslastung keine ausreichenden Erträge mehr erzielen. Daher hat BASF im August die Schließung weiterer einzelner Anlagen in Ludwigshafen angekündigt. Weitere Maßnahmen werden derzeit geprüft.
Geplante Umstrukturierungen
Die BASF-Spitze um den neuen Vorstandschef Markus Kamieth bereitet größere Umstrukturierungen vor. Geplant sind vier Kerngeschäfte und vier sogenannte "Standalone"-Sparten. In den Kerngeschäften rund um Basischemikalien und Kunststoffe sieht sich BASF als Marktführer und plant, in diesen Bereichen zu wachsen und Zukäufe zu tätigen. Für andere Geschäftsbereiche wie Beschichtungen, Agrochemie, Batteriematerialien und Katalysatoren will Kamieth hingegen "aktive Portfolio-Optionen verfolgen, wenn dies Mehrwert für BASF und ihre Aktionäre schafft". Dies könnte Teilverkäufe, Börsengänge oder Fusionen bedeuten.
Reaktionen und Auswirkungen
An der Börse hat BASF am Donnerstagvormittag zeitweise zwei Prozent an Wert verloren. Die Ankündigungen haben sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Aktionären für Unruhe gesorgt. Die Gewerkschaft kritisiert die Maßnahmen scharf und spricht von einem gewaltigen Einschnitt.
Fazit
Die angekündigten Maßnahmen bei BASF zeigen deutlich, wie stark die deutsche Industrie von den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen betroffen ist. Hohe Energiepreise und die Unsicherheiten auf dem Weltmarkt zwingen selbst große Konzerne wie BASF zu drastischen Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geplanten Umstrukturierungen auf die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auswirken werden.
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