Drosten: Bei „neuem Virus“ muss es wieder Schulschließungen geben
Virologe Christian Drosten hat in einem Interview mit der Apotheken Rundschau betont, dass bei einem „neuen Virus“ wieder Schulschließungen notwendig sein könnten. Der Charité-Professor erklärte, dass die Bildungsschäden, die durch die Corona-Krise entstanden sind, nicht auf die Schulschließungen selbst zurückzuführen seien. Vielmehr seien diese Maßnahmen sehr effektiv im Verhindern der Weitergabe der Infektion gewesen.
Effektivität von Maßnahmen
Drosten stellte klar, dass nicht nur die Schulschließungen, sondern auch andere Maßnahmen wie Homeoffice und Einschränkungen am Arbeitsplatz entscheidend dazu beigetragen hätten, die Infektionszahlen zu senken. „Kontaktmaßnahmen, Ausgangssperren, das lässt sich alles belegen, das war sehr effektiv“, so Drosten.
Der Preis der Maßnahmen
Der Virologe räumte ein, dass jede Maßnahme ihren Preis habe. Die Debatte, ob die Schulschließungen falsch waren, sieht er jedoch kritisch. „Wenn in der gesellschaftlichen Debatte gesagt wird, es war falsch, die Schulen zu schließen, dann wird erstmal gesagt, der Preis war zu hoch dafür“, erklärte er. Bildungsschäden seien „nicht im Wesentlichen in der Zeit entstanden, als die Schulen geschlossen wurden.“ Stattdessen seien sie später entstanden, „in der Zeit, wo die Schulen immer auf und zu gingen, wo Klassen zu Hause bleiben mussten.“
Zukunftsperspektiven und politische Verantwortung
Drosten warnte bereits vor zukünftigen Pandemien und betonte, dass die „einfache Auffassung, wir werden beim nächsten Mal die Schulen nicht schließen“, leicht rückgängig gemacht werden könnte, falls ein Virus „bei Kindern spezielle Schäden setzt“. Dann werde es wieder politische Verantwortung erfordern, in einer unklaren Situation zu entscheiden, ob man Schulen schließt. „Da sind wir auch wieder im Frühjahr 2020 zu sagen, in meinem Bundesland bleiben die Schulen offen. Wer will das entscheiden?“, fragte Drosten.
Digitalisierung und Ausstattung
In anderen Ländern mit besserer Digitalisierung und Schulausstattung sei der Schaden geringer gewesen, so Drosten. Diese Aussage lässt vermuten, dass eine mangelnde Vorbereitung und Ausstattung der Schulen in Deutschland maßgeblich zur Verschärfung der Bildungsschäden beigetragen haben könnte.
Politische und gesellschaftliche Implikationen
Die Aussagen von Drosten werfen erneut ein kritisches Licht auf die politische Handlungsfähigkeit und die gesellschaftliche Debatte in Deutschland. Es scheint, als ob die Politik aus der Corona-Krise wenig gelernt hat und weiterhin auf altbewährte, jedoch umstrittene Maßnahmen setzt. Die Frage bleibt, ob die Bundesregierung in der Lage sein wird, zukünftige Krisen mit mehr Weitsicht und weniger Aktionismus zu bewältigen.
Die Diskussion um Schulschließungen und andere Maßnahmen zeigt deutlich, dass eine bessere Vorbereitung und eine stärkere Digitalisierung der Schulen notwendig sind. Nur so kann verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche erneut die Leidtragenden politischer Fehlentscheidungen werden.
Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf die Warnungen von Drosten reagieren wird und ob die notwendigen Schritte unternommen werden, um die Bildung in Deutschland krisenfester zu machen.
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