Eklat in Brandenburg: BSW-Fraktion droht mit Rauswurf eines Abgeordneten
In der brandenburgischen Landespolitik bahnt sich ein bemerkenswerter Konflikt an, der die Instabilität der noch nicht einmal gebildeten Koalition zwischen SPD und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) offenbart. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der BSW-Abgeordnete Sven Hornauf, dem nun sogar der eigene Fraktionschef Robert Crumbach den Mandatsverzicht nahelegt.
Streit um Arrow 3 und Woidke-Wahl
Der Konflikt entzündete sich an der kritischen Haltung Hornaufs gegenüber der geplanten Stationierung des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 am Fliegerhorst Holzdorf. In einem für die neue Koalition höchst brisanten Schritt kündigte der Abgeordnete an, möglicherweise nicht für den SPD-Ministerpräsidenten Dietmar Woidke bei dessen anstehender Wiederwahl zu stimmen.
Fraktionschef greift durch
„Ich finde, wir haben auch eine Situation, in der er darüber nachdenken sollte, sein Mandat zurückzugeben", erklärte BSW-Fraktionschef Crumbach unmissverständlich.
Diese Entwicklung wirft ein bezeichnendes Licht auf die internen Machtkämpfe innerhalb der noch jungen Wagenknecht-Partei. Während die Parteiführung um Sahra Wagenknecht einen pragmatischen Kurs in der Landespolitik anstrebt, zeigen sich bereits jetzt deutliche Risse in der Fraktionsdisziplin.
Tiefgreifende Bedeutung für die Landespolitik
Der Vorfall könnte weitreichende Konsequenzen für die politische Stabilität in Brandenburg haben. Die SPD, die sich nach den Koalitionsverhandlungen bereits auf dem Weg zu einer neuen Regierung wähnte, sieht sich nun mit einem Partner konfrontiert, der seine eigenen Reihen nicht im Griff zu haben scheint.
Mögliche Auswirkungen auf die Regierungsbildung
Die Situation offenbart die Schwierigkeiten, mit denen neue politische Bewegungen zu kämpfen haben. Während etablierte Parteien über jahrzehntelange Erfahrung in der Fraktionsarbeit verfügen, muss sich das BSW erst noch in seiner Rolle als Regierungspartei zurechtfinden. Die mangelnde Geschlossenheit könnte sich als erhebliche Hypothek für die künftige Zusammenarbeit mit der SPD erweisen.
Besonders pikant erscheint der Zeitpunkt des Konflikts: Noch bevor die neue Regierung ihre Arbeit aufgenommen hat, werden bereits tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten öffentlich ausgetragen. Dies dürfte nicht nur die politischen Gegner mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen, sondern auch die Wähler nachdenklich stimmen.
Ausblick auf die kommenden Wochen
Die nächsten Tage dürften zeigen, ob der Konflikt durch einen Mandatsverzicht Hornaufs beendet wird oder ob sich die Situation weiter zuspitzt. Für die Stabilität der künftigen Regierung wäre eine schnelle Lösung des Problems zweifellos wünschenswert. Andernfalls könnte die Handlungsfähigkeit der neuen Koalition bereits vor ihrem offiziellen Start erheblich eingeschränkt sein.
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