Ermittlungen gegen RAF-Terroristen: Neue Spuren durch frühere Liebschaften
Die Suche nach dem flüchtigen RAF-Terroristen Burkhard Garweg hat eine neue Wendung genommen. Ermittler verfolgen nun Hinweise, die auf Garwegs zahlreiche Verhältnisse mit Frauen in Berlin-Neukölln hinweisen. Ein Handyvideo, das Garweg zeigt, wie er eine Frau namens Karin anspricht, könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Handyvideo als entscheidender Hinweis
Das vom Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) veröffentlichte Video zeigt Garweg im Jahr 2020 auf einem Gelände, das von Fahrzeugen und Wohnwagen umgeben ist. In dem Video wünscht Garweg der Frau Erfolg bei einer bevorstehenden Prüfung. Nach der Veröffentlichung des Videos meldete sich die Frau bei den Ermittlungsbehörden, und ihre Identität wurde bestätigt.
Verbindungen zu zahlreichen Frauen
Die Ermittler vermuten, dass Garweg während seiner Zeit in Berlin-Neukölln zahlreiche Beziehungen zu Frauen hatte. Diese Verbindungen könnten nun helfen, den Aufenthaltsort des Terroristen zu ermitteln. Die Frauen, die Garweg damals traf, sollen etwa 10 bis 15 Jahre jünger als er gewesen sein. Die Polizei hofft nun, dass sich weitere Frauen melden, die möglicherweise mit Garweg in Kontakt standen.
Mehr als 100 Hinweise nach TV-Sendung
Nach der Ausstrahlung des Videos in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst im September gingen mehr als 100 Hinweise bei den Behörden ein. Diese werden derzeit bearbeitet und priorisiert. Das LKA ist zuversichtlich, dass die neuen Hinweise zur Ergreifung Garwegs führen könnten.
Hintergrund: Die dritte Generation der RAF
Burkhard Garweg war Teil der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF). Zusammen mit Daniela Klette und Ernst-Volker Staub verübte er zwischen 1999 und 2016 zahlreiche bewaffnete Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte. Die Gruppe nutzte Sturmgewehre und Panzerfäuste, um mehrere Millionen Euro zu erbeuten, die zur Finanzierung weiterer terroristischer Aktivitäten verwendet wurden.
Schwere Anschläge und Festnahmen
Klette und Staub waren ebenfalls an mehreren schweren Anschlägen beteiligt, darunter der Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt im Jahr 1993 und der Anschlag auf die US-Botschaft in Bonn im Jahr 1991. Daniela Klette wurde im Februar 2024 festgenommen, während Garweg und Staub weiterhin flüchtig sind.
Ein kritischer Blick auf die Ermittlungen
Die Tatsache, dass die Ermittler nun auf frühere Liebschaften Garwegs setzen, um ihn zu fassen, wirft Fragen auf. Warum wurden solche Spuren nicht früher verfolgt? Und wie effektiv sind die Maßnahmen der Behörden wirklich? Diese Fragen bleiben offen und werfen ein kritisches Licht auf die bisherigen Ermittlungen.
Die Hoffnung bleibt, dass die neuen Hinweise und die intensive Medienberichterstattung letztlich zur Ergreifung des flüchtigen Terroristen führen werden. Doch es bleibt abzuwarten, ob die Behörden diesmal erfolgreicher sein werden als in der Vergangenheit.
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