EU-Bürokratie-Monster bedroht deutsche Buchbranche - Verlage schlagen Alarm
Die deutsche Buchbranche steht vor einer existenziellen Bedrohung durch die neue EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Was ursprünglich als gut gemeinter Beitrag zum Klimaschutz gedacht war, könnte sich als verheerender Schlag für die mittelständisch geprägte Verlagslandschaft erweisen.
Brüsseler Regulierungswut trifft deutsche Kulturlandschaft
Die im Rahmen des EU Green Deals geplante Verordnung soll eigentlich dem Schutz der weltweiten Wälder dienen. Doch die praxisfernen Vorgaben aus Brüssel drohen nun ausgerechnet die heimische Buchproduktion massiv zu beeinträchtigen. Verlage und Druckereien müssten künftig lückenlos nachweisen, dass ihr Papier nicht aus gerodeten Waldgebieten stammt - ein bürokratischer Kraftakt, der besonders kleine und mittelständische Betriebe überfordern dürfte.
Dramatische Warnungen der Branchenverbände
Dies könnte für kleine und mittlere Unternehmen eine existenzielle Bedrohung darstellen.
Die führenden Branchenverbände schlagen in einem dramatischen Appell Alarm. Zwar unterstütze man grundsätzlich das Ziel des Waldschutzes, die konkreten Vorgaben seien jedoch schlicht nicht umsetzbar. Es fehle an praktikablen Hilfsmitteln und branchenspezifischen Umsetzungshilfen.
Drohende Konsequenzen für die Buchproduktion:
- Zusammenbruch internationaler Lieferketten
- Massive Einschränkungen bei Neuerscheinungen
- Gefährdung des Lizenzhandels
- Existenzbedrohung für kleine Verlage
Aufschub bietet nur kurze Atempause
Zwar hat die EU-Kommission das Inkrafttreten der Verordnung nun um ein Jahr auf Ende 2025 verschoben. Doch an den grundsätzlichen Problemen ändert dies nichts. Die Branche fordert eine grundlegende Überarbeitung der praxisfernen Vorgaben.
Kulturelles Erbe in Gefahr
Besonders alarmierend: Die Verordnung gefährdet nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch das kulturelle Erbe Deutschlands. Die traditionell vielfältige Verlagslandschaft, die maßgeblich zur kulturellen Identität unseres Landes beiträgt, steht auf dem Spiel. Einmal mehr zeigt sich hier, wie überbordende EU-Regulierung unter dem Deckmantel des Klimaschutzes bewährte Strukturen zu zerstören droht.
Die zuständigen Minister der Ampel-Regierung bleiben bisher eine überzeugende Antwort schuldig, wie sie diesem drohenden Kahlschlag in der deutschen Buchbranche begegnen wollen. Währenddessen macht Brüssel deutlich, dass man nicht vorhat, die grundsätzliche Ausrichtung der Verordnung zu überdenken - ein fatales Signal für den Kulturstandort Deutschland.
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