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24.09.2024
06:22 Uhr

EU-Sanktionen: Russische LNG-Projekte vor dem Aus

EU-Sanktionen: Russische LNG-Projekte vor dem Aus

Die Sanktionen der Europäischen Union und der USA gegen Russland zeigen nun deutliche Wirkung. Der russische Gaskonzern Novatek, der hinter Gazprom der zweitgrößte Erdgasförderer des Landes ist, hat zwei seiner großen LNG-Projekte auf Eis gelegt. Dies betrifft die Projekte Murmansk LNG und Obsky LNG, die ursprünglich riesige Mengen an Flüssigerdgas (LNG) fördern sollten.

Die Auswirkungen der Sanktionen

Laut Berichten der russischen Geschäftszeitung "Kommersant" hat Novatek die Arbeiten an den beiden Projekten aufgrund der westlichen Sanktionen eingestellt. Murmansk LNG war geplant, rund 20 Millionen Tonnen LNG zu fördern, während Obsky LNG sechs Millionen Tonnen liefern sollte. Doch nun gebe es an den beiden Terminals keine aktiven Arbeiten mehr. Novatek konzentriere sich stattdessen auf den Ausbau des ebenfalls sanktionierten Projekts Arctic LNG 2.

Neue EU-Beschränkungen

Ein wesentlicher Grund für das Scheitern der beiden Großprojekte sind die im Juni eingeführten neuen Beschränkungen der EU im Rahmen des 14. Sanktionspakets. Diese verbieten erstmals, russisches LNG über die EU in andere Länder weiterzuleiten und untersagen die Bereitstellung von Gütern, Technologien und Dienstleistungen, die für die Realisierung der LNG-Projekte benötigt werden.

Russlands Gegenstrategien

Seit der Invasion in der Ukraine hat Russland versucht, die Sanktionen zu umgehen. So gelang es Moskau, mit der Installation einer LNG-Schattenflotte einige Beschränkungen zu unterlaufen und das Arctic LNG 2-Projekt weiter auszubauen. Trotz der Sanktionen der USA konnte Russland zwei Plattformen am Arctic LNG 2 fertigstellen. Allerdings wurde der Bau der dritten Anlage aufgrund neuer US-Maßnahmen von 2026 auf 2028 verschoben.

Umstellung der Produktion

Novatek plant nun, die beiden neuen Terminals möglicherweise auf die Produktion von Ammoniak und Harnstoff umzustellen, da Mineraldünger bislang von westlichen Sanktionen ausgenommen sind. Dadurch könnte Russland weiterhin billiges Gas in einer anderen Form exportieren und wertvolle Einnahmen generieren.

Die Bedeutung von LNG für Russland

Die Bedeutung von LNG für die russische Kriegswirtschaft wächst stetig. Während die Gaslieferungen über die Ukraine-Transit und die TurkStream-Pipeline nach Südeuropa weiterhin gefragt sind, sind die Exporte von Pipeline-Gas seit Kriegsbeginn deutlich zurückgegangen. Dies liegt auch an den ausbleibenden Lieferungen nach Westeuropa aufgrund der zerstörten Nord-Stream-Pipelines, deren Sabotage bis heute ungeklärt ist.

Die neuen Sanktionen der EU und der USA könnten somit ein entscheidender Schlag gegen die russische Energiepolitik sein. Es bleibt abzuwarten, wie Russland auf diese Herausforderungen reagieren wird und ob es gelingt, alternative Einnahmequellen zu erschließen.

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