FBI untersucht Hackerangriffe im US-Wahlkampf 2024
Der US-Wahlkampf 2024 hat eine neue Dimension erreicht: Das Wahlkampfteam des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ist Ziel eines Hackerangriffs geworden. Auch das Team der Demokraten, das für den amtierenden Präsidenten Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris arbeitet, ist offenbar betroffen. Die US-Bundespolizei FBI ermittelt nun in diesen Fällen. Laut Medienberichten wird der Iran als Urheber der Angriffe vermutet.
Ermittlungen des FBI
Das FBI hat bestätigt, dass es im Fall eines möglichen Hackerzugriffs auf die interne Kommunikation des Wahlkampfteams von Donald Trump ermittelt. Diese Bestätigung kam, nachdem mehrere Medien über die Angriffe berichtet hatten. Die Washington Post berichtete, dass auch eine mögliche Hackerattacke auf das Wahlkampfteam der demokratischen Gegenseite untersucht werde. Die Ermittlungen begannen demnach im Juni, als Biden noch für das Präsidentenamt kandidierte.
Medienberichte und Verdachtsmomente
Das Nachrichtenportal Politico hatte zuerst über die Attacken berichtet. Trumps Sprecher Steven Cheung sprach von einem Hack, nachdem das Online-Portal mehrere E-Mails von einem Absender namens "Robert" erhalten hatte, die interne Kommunikation des Wahlkampfteams enthielten. Auch die Washington Post und die New York Times sollen ähnliche Mails erhalten haben. Den US-Medien wurde ein 271 Seiten langes internes Dossier über Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance zugespielt.
Iran als möglicher Urheber
Laut Politico machte das Trump-Team zunächst "den USA feindlich gesinnte ausländische Akteure" für den Cyberangriff verantwortlich. Eine Gefährdungsanalyse des Microsoft Threat Analysis Center deutet auf eine mögliche Einmischung des Irans hin. Es wird vermutet, dass eine Gruppe, die mit den iranischen Revolutionsgarden in Verbindung steht, ins Konto eines ehemals hochrangigen Mitglieds eines Wahlkampfteams eingedrungen ist und darüber sogenannte Spear-Phishing-E-Mails verschickt hat.
Phishing und Spear-Phishing
Phishing bezeichnet den Diebstahl persönlicher Daten mit Hilfe gefälschter Webseiten, Kurznachrichten oder E-Mails. In solchen Mails sind manipulierte Dateianhänge oder Links enthalten, die nach dem Anklicken unerkannt Spionageprogramme auf dem Rechner installieren oder auf gefälschte Webseiten bekannter Unternehmen leiten. "Spear-Phishing-E-Mails" sind zudem mit oft hohem Aufwand auf einen ganz konkreten Empfänger zugeschnitten - beispielsweise bestimmte Personen oder Gruppen innerhalb eines Unternehmens.
Unklare Verantwortlichkeiten
Microsoft identifizierte in dem Bericht keine konkreten Personen oder Parteien. Auch die Washington Post konnte nicht eindeutig klären, ob die Akteure hinter den Cyberangriffen auch die Absender der E-Mails an die US-Journalisten sind. Das Trump-Team erbrachte gegenüber Politico ebenfalls keine direkten Beweise für einen Hack durch iranische Akteure.
Politische Reaktionen
Der republikanische Abgeordnete Michael Waltz aus Florida erklärte bei Fox News: "Wir wissen von den Geheimdiensten, dass Iran Trump nicht zurück will. Warum? Weil er sie zur Rechenschaft gezogen hat!" Trump selbst versuchte, den Angriff umzudeuten. In seinem sozialen Netzwerk Truth Social erklärte er, Iran traue sich so etwas nur, weil die derzeitige US-Regierung so schwach sei. Er dagegen werde die Welt zu einem besseren und sichereren Ort machen.
Die Untersuchungen des FBI dauern an, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse ans Licht kommen werden. Klar ist jedoch, dass die Cyberangriffe den US-Wahlkampf 2024 bereits jetzt erheblich beeinflussen.
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