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01.08.2024
07:21 Uhr

Fed signalisiert keine Zinssenkung im September: Reaktionen der Wall Street

Fed signalisiert keine Zinssenkung im September: Reaktionen der Wall Street

Während der Markt die jüngsten Äußerungen der Federal Reserve (Fed) verdaut, haben sich einige der schnellsten Kommentatoren und Strategen der Wall Street zu dem FOMC-Statement und der Pressekonferenz von Jerome Powell geäußert. Klar wird dabei: Eine Zinssenkung im September ist keineswegs sicher.

UBS Trader Leo He: Fed bleibt abwartend

Leo He von UBS bemerkte, dass die Fed die Zinsen unverändert ließ und die Formulierung ihrer Politik leicht änderte. Nunmehr sei das Komitee „aufmerksam gegenüber den Risiken beider Seiten seines dualen Mandats“, während zuvor der Fokus auf den Inflationsrisiken lag. Dennoch betonte die Fed, dass es nicht angemessen sei, den Zielkorridor zu senken, bis eine nachhaltige Bewegung der Inflation in Richtung 2 Prozent erkennbar sei. Diese Aussage sei zwar dovisher als die im Juni, jedoch keineswegs ein vollständiger Kurswechsel.

Ökonom Derek Tang: Keine klaren Signale für September

Derek Tang von LH Meyer/Monetary Policy Analytics bezeichnete die Aussage als ausgewogen. Sie fange die Mäßigung der Inflation und der Realwirtschaft ein, ohne eine Zinssenkung im November zu befeuern. Eine Lockerung im September sei weiterhin möglich, es sei jedoch schwer vorstellbar, was dies verhindern könnte.

Win Thin von BBH: Fed hält sich bedeckt

Win Thin, globaler Leiter der Marktstrategie bei BBH, meinte, viele hätten auf eine Art Aufweichung gehofft. Die Fed habe jedoch in keiner Weise angedeutet, dass eine Zinssenkung im September bevorstehe. Er glaube, dass die Fed die Zinsen senken werde, aber sie spiele ihre Karten nah am Körper.

Bloomberg Intel: Abwarten auf Powell

Ira Jersey, Chefstratege für Zinsen bei Bloomberg Intel, erklärte, dass die Erklärung der Fed den Erwartungen entspreche. Die neue Formulierung „Risiken beider Seiten seines dualen Mandats“ signalisiere keine bevorstehende Zinssenkung im September. Die Reaktion des Marktes sei daher verständlich. Powells Pressekonferenz könnte jedoch aufschlussreicher sein.

George Catrambone von DWS Americas: Zweischneidige Risiken

George Catrambone, Leiter des festverzinslichen Bereichs bei DWS Americas, wies darauf hin, dass die Risiken vielschichtiger seien. Die Fed könne mehr Daten sammeln, um den disinflationären Pfad zu bestätigen, aber zu langes Warten könne eine sanfte Landung erschweren.

Neil Dutta von Renaissance Macro: Stärkere Sprachänderung nötig

Neil Dutta von Renaissance Macro meinte, die Fed müsse im September eine deutlichere Sprachänderung vornehmen. Er sei überrascht, dass die Aktienmärkte auf diese Erklärung stabil blieben und vermutete, dass die Investoren auf die Pressekonferenz warteten.

Erica Adelberg von Bloomberg Intel: Vorbereitungen auf Zinssenkung

Erica Adelberg, Senior MBS-Stratege bei Bloomberg Intel, berichtete, dass einige Kreditgeber eine Zunahme von Vorqualifikationsanfragen in Erwartung einer möglichen Zinssenkung im Herbst verzeichneten. Die tatsächliche Wohnungsaktivität und die Nachfrage nach Hypotheken blieben jedoch auf mehrjährigen Tiefstständen.

Ellen Zentner von Morgan Stanley: Wichtige Änderungen

Ellen Zentner, Ökonomin bei Morgan Stanley, hob hervor, dass die FOMC-Erklärung eine wichtige Änderung in der Charakterisierung von Inflation und Arbeitsmarkt zeigte und die Risiken des dualen Mandats betonte. Diese Verschiebung zu einem ausgewogeneren Ton bereite die Fed auf eine Zinssenkung im September vor.

Anna Wong von Bloomberg Economics: Minimaler Hinweis

Anna Wong, Chefökonomin bei Bloomberg Economics, erklärte, dass die Erklärung nur minimale Änderungen enthielt, aber eine klare Botschaft an die Investoren sendete: Die Fed sei definitiv nicht bereit, die Zinsen im Juli zu senken und wolle auch keine 25-Basis-Punkte-Senkung im September garantieren.

Michael Gapen von Bank of America: Richtiger Schritt

Michael Gapen, Ökonom bei der Bank of America, meinte, dies sei der richtige inkrementelle Schritt. Die Fed befinde sich in einer guten Position, da die Daten in ihre Richtung zeigten. Es brauche nur noch ein wenig mehr, um das notwendige Vertrauen zu gewinnen.

Brian Coulton von Fitch Ratings: Langsame Wende

Brian Coulton, Chefökonom bei Fitch Ratings, betonte, dass der Schlüssel langsam zu drehen beginne, während sich die Fed auf eine Zinssenkung im September vorbereite.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Fed die erwarteten Schritte tatsächlich unternimmt oder ob weitere Daten zu einer Neubewertung führen werden. Klar ist jedoch: Die Unsicherheit bleibt bestehen, und die Märkte werden gespannt auf weitere Signale warten.

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