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12.12.2024
15:14 Uhr

Fed-Zinssenkung im Dezember erwartet - Experten rechnen mit Pause im Januar

Fed-Zinssenkung im Dezember erwartet - Experten rechnen mit Pause im Januar

Die US-Notenbank Federal Reserve steht offenbar kurz vor einer weiteren Zinssenkung. Wie eine aktuelle Reuters-Umfrage unter Ökonomen zeigt, rechnen 90 Prozent der Befragten damit, dass die Fed am 18. Dezember den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Für die darauffolgende Sitzung Ende Januar erwarten die meisten Experten jedoch eine Pause.

Arbeitsmarktdaten bestärken Erwartungen an Zinssenkung

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA haben die Erwartungen an eine baldige Zinssenkung weiter gefestigt. Zwar zeigt sich der US-Arbeitsmarkt nach wie vor relativ robust, dennoch mehren sich die Anzeichen für eine gewisse Abkühlung. Dies dürfte der Fed den nötigen Spielraum für eine weitere vorsichtige Lockerung ihrer Geldpolitik geben.

Inflation bleibt Hauptsorge der Notenbanker

Fed-Chef Jerome Powell hatte zuletzt betont, dass man bei der Suche nach dem neutralen Zinsniveau, das die Wirtschaft weder stimuliert noch bremst, "etwas vorsichtiger" vorgehen könne. Gleichzeitig mahnte er aber zur Wachsamkeit, da die Inflation die September-Prognosen der Zentralbank übertroffen habe.

Die zunehmenden Meinungsverschiedenheiten über den restriktiven Charakter der Geldpolitik und die Schätzungen des neutralen Leitzinses dürften im kommenden Jahr noch kontroverser diskutiert werden

Ausblick für 2025 mit Risiken behaftet

Für das kommende Jahr zeichnet sich ein komplexes Bild ab. Etwa 75 Prozent der befragten Ökonomen schätzen das Risiko einer wieder anziehenden Inflation als hoch ein. Besonders die geplante Politik der künftigen Trump-Administration könnte hier zum Treiber werden:

  • Höhere Importzölle könnten die Preise treiben
  • Mögliche Störungen der Lieferketten durch eine aggressive Handelspolitik
  • Potenzielle Kerninflation deutlich über 3 Prozent bis Mitte 2025

Wirtschaftswachstum bleibt robust

Trotz der geldpolitischen Herausforderungen zeigt sich die US-Wirtschaft erstaunlich widerstandsfähig. Nach einem Wachstum von 2,8 Prozent im letzten Quartal rechnen Experten für das kommende Jahr mit einem soliden Plus von 2,1 Prozent. Dies liegt deutlich über der von der Fed als nicht-inflationär eingestuften Wachstumsrate von 1,8 Prozent.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die Grenzen der aktuellen Geldpolitik auf. Während die Fed versucht, mit ihrer Zinspolitik die Inflation einzudämmen, scheint die Realwirtschaft diesem Kurs zu trotzen - eine Situation, die durchaus Parallelen zur verfehlten Geldpolitik der EZB aufweist.

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