Fernwärme-Monopole: Kommission fordert Marktregulierung
Die Monopolkommission hat in ihrem jüngsten Jahresbericht eine dringende Marktregulierung für Fernwärme gefordert. Angesichts der zunehmenden Monopolstellung der Anbieter müsse eine Preisobergrenze eingeführt werden, um die Verbraucher zu schützen. Der Wärmepumpen-Index könnte zukünftig als Referenz für diese Preisgrenzen dienen.
Monopolstellung der Fernwärmeanbieter verschärft sich
Mit der angestrebten Wärmewende drohe sich die Monopolstellung der Fernwärmeanbieter weiter zu verschärfen, erklärte das Beratergremium der Bundesregierung am Montag. Kurzfristig sei mehr Preistransparenz notwendig, langfristig sei „eine marktbasierte Preisbegrenzung“ denkbar. Der Vorsitzende der Monopolkommission, Jürgen Kühling, betonte, dass Fernwärmeanbieter in den meisten Fällen von Natur aus Monopolisten seien. Bislang hätten alternative Heizungsarten wie Öl- und Gaskessel preisdämpfend gewirkt. Doch mit der Umstellung auf nachhaltige Energien entstünden nun Bereiche, in denen Fernwärme vielfach die einzige mögliche Heizungsart sei.
Wettbewerb simulieren, um Verbraucher zu schützen
In diesen Fällen müsse der Wettbewerb „simuliert“ werden, um die Verbraucher vor zu hohen Preisen zu schützen, sagte Kühling weiter. Dies könne etwa über ein „Marktelement, zum Beispiel einen Wärmepumpen-Index“ geschehen, der den Fernwärmeanbietern eine Preisobergrenze aufzeigt. Zudem sei nun der Moment, den Fernwärmemarkt auch an anderer Stelle umzubauen, erklärten die Regierungsberater.
Neue Fernwärmequellen aktivieren
Bereits jetzt werde ein Teil der Fernwärme nicht von den Betreibern selbst produziert, sondern dazugekauft, etwa bei Rechenzentren oder von der Industrie. Kühling wies darauf hin, dass es noch viele weitere Fernwärmequellen gebe, „die schlummern überall und die wollen wir aktivieren“. Die Politik könne hier Anreize schaffen, um diese Quellen zu nutzen und den Markt zu diversifizieren.
Kritische Betrachtung der Wärmewende
Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, inwieweit die Wärmewende tatsächlich im Sinne der Verbraucher gestaltet wird. Die Bundesregierung scheint sich in ihrer Energiepolitik zunehmend in eine Richtung zu bewegen, die Monopole begünstigt und den Wettbewerb einschränkt. Dies könnte langfristig zu höheren Kosten für die Bürger führen, die ohnehin schon durch hohe Energiepreise belastet sind.
Es bleibt abzuwarten, ob die Politik die Empfehlungen der Monopolkommission umsetzen wird und welche Maßnahmen konkret ergriffen werden, um den Fernwärmemarkt zu regulieren. Klar ist jedoch, dass ohne eine wirksame Marktregulierung die Verbraucher die Leidtragenden dieser Entwicklung sein könnten.
Die Forderungen nach einer Preisobergrenze und mehr Preistransparenz sind ein Schritt in die richtige Richtung. Doch es bedarf weiterer Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Wärmewende nicht zu Lasten der Bürger geht und die Monopolstellung der Fernwärmeanbieter nicht weiter zementiert wird.
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