Fisker: Tesla-Konkurrent geht insolvent
Die Elektroauto-Firma Fisker, einst als ambitionierter Herausforderer des Marktführers Tesla angetreten, hat Insolvenz angemeldet. Bereits seit Wochen zeichnete sich dieser Schritt ab, nachdem das Unternehmen vergeblich nach frischem Kapital gesucht hatte. Fisker warnte bereits Ende Februar, dass ohne zusätzliche finanzielle Mittel die Existenz der Firma gefährdet sei.
Vergebliche Rettungsversuche
Gespräche mit einem nicht näher genannten „großen Autobauer“ über eine Investition blieben ohne Ergebnis. Insider berichten, dass der japanische Autobauer Nissan in Verhandlungen über eine Finanzspritze involviert gewesen sein soll. Doch eine zwischenzeitlich gehobene Finanzierung und der Verkauf bereits gebauter Fahrzeuge mit Rabatten reichten ohne einen Deal mit dem Hersteller nicht aus.
Am Montag beantragte Fisker im Bundesstaat Delaware ein Verfahren mit Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Vermögenswerte von etwa 500 Millionen Dollar bis eine Milliarde Dollar stünden Verbindlichkeiten zwischen 100 Millionen Dollar und 500 Millionen Dollar gegenüber.
Probleme mit Zulieferern und Software
Fiskers SUV-Modell Ocean kam unter anderem wegen Problemen mit Zulieferern später als geplant auf den Markt. Einige der ersten Kunden sowie Fachjournalisten kritisierten zudem Softwarefehler und technische Probleme. Im vergangenen Jahr baute Fisker knapp 10.200 Ocean-Fahrzeuge und lieferte 4929 davon an die Kunden aus.
Der ursprüngliche Direktvertrieb in den USA und Europa scheiterte weitgehend, weshalb Fisker seit Januar auf ein Händlermodell setzte. In diesem Jahr wollte Fisker 20.000 bis 22.000 Autos an Kunden und Händler übergeben. Doch schon Mitte März wurde die Produktion ausgesetzt, um Geld zu sparen.
Ein schwerer Schlag für die Elektroauto-Branche
Das in Los Angeles ansässige Unternehmen Fisker trat als ein Herausforderer des Elektroauto-Vorreiters Tesla an. Doch der Absatz von Elektroautos wuchs zuletzt bei weitem nicht so schnell, wie man das noch vor einigen Jahren erwartet hatte. Auch andere Konkurrenten von Tesla wie Rivian und Lucid schreiben notorisch rote Zahlen – haben jedoch unter anderem dank zahlungskräftigen Investoren tiefere Taschen, während Fisker im schwieriger werdenden Marktumfeld das Geld ausgeht.
Henrik Fisker: Ein Designer und Unternehmer im Pech
Für den dänischen Auto-Designer und Firmenchef Henrik Fisker ist es die zweite Insolvenz einer von ihm gegründeten Auto-Firma nach 2013. Er hatte zuvor unter anderem bei BMW und Aston Martin gearbeitet. Trotz seiner beeindruckenden Karriere und seines Talents scheint ihm das Glück im Elektroauto-Markt nicht hold zu sein.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie volatil und herausfordernd der Markt für Elektrofahrzeuge ist. Während Tesla weiterhin als unangefochtener Marktführer gilt, kämpfen viele Herausforderer mit erheblichen finanziellen und operativen Schwierigkeiten. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob neue Akteure die Lücke füllen können, die Fisker hinterlässt.
- Themen:
- #Insolvenzen
- #Übernahmen-Fussion
⚡ Einmalige Verlängerung ⚡ Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik