
Fragwürdige Spendenpraktiken: Rüstungskonzern umgarnt Bundestagsabgeordnete im Vorfeld wichtiger Entscheidungen
In einem bemerkenswerten Vorgang, der die zweifelhafte Verflechtung zwischen Politik und Wirtschaft einmal mehr offenlegt, hat die Rheinmetall-Tochter Blackned gezielt Bundestagsabgeordnete mit Geldspenden bedacht. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als wichtige Milliardenentscheidungen im Verteidigungsbereich anstanden.
Gezielte Einflussnahme unter dem Deckmantel der Wahlkampfunterstützung?
Die Blackned GmbH, eine 51-prozentige Tochter des Rüstungsriesen Rheinmetall, überwies im Januar 2025 an acht ausgewählte Bundestagsabgeordnete jeweils 2.000 Euro. Offiziell deklariert als "Wahlkampfunterstützung", dürfte das Timing dieser Zuwendungen jedoch aufhorchen lassen: Just zu diesem Zeitpunkt standen in den zuständigen Ausschüssen Entscheidungen über Digitalprojekte im Gesamtwert von etwa 20 Milliarden Euro an.
Milliardenaufträge im Fokus
Besonders pikant erscheint die Tatsache, dass Blackned bei mindestens zwei der zur Entscheidung anstehenden Großprojekte direkt involviert ist. Bei der IT-Systemintegration für die Landstreitkräfte winkt ein Auftragsvolumen von 470 Millionen Euro, beim Projekt TaWAN zur digitalen Anbindung von Gefechtsständen stehen weitere 40 Millionen Euro in Aussicht.
Die Empfänger schweigen - meist
Von den acht begünstigten Abgeordneten sind bislang nur zwei namentlich bekannt: Der CSU-Politiker Reinhard Brandl, Mitglied im Verteidigungsausschuss, und der Grünen-Politiker Sebastian Schäfer, Obmann im Haushaltsausschuss. Während Brandl sich in Schweigen hüllt und lediglich betont, sich an die Regeln zu halten, zeigt sich Schäfer empört über die Spendenpraktiken.
Wer so agiert wie Blackned, der zerstört die öffentliche Unterstützung für die Zeitenwende
Ein demokratiepolitischer Offenbarungseid
Diese Vorgehensweise wirft ein bezeichnendes Licht auf den Zustand unserer politischen Kultur. Während die Ampel-Regierung dem Bürger immer neue Belastungen aufbürdet und die Mittelschicht durch ihre verfehlte Wirtschaftspolitik zusehends aushöhlt, scheinen einige Volksvertreter keine Skrupel zu haben, sich von der Rüstungsindustrie hofieren zu lassen.
Besonders befremdlich mutet an, dass ausgerechnet Vertreter der selbsternannten Transparenz-Partei der Grünen in diese Affäre verstrickt sind. Dies passt ins Bild einer Partei, die ihre einstigen pazifistischen Grundsätze längst über Bord geworfen hat und nun offenbar auch bei fragwürdigen Spendenpraktiken keine roten Linien mehr kennt.
Fazit: Demokratische Kontrollmechanismen auf dem Prüfstand
Der Fall zeigt einmal mehr, wie dringend notwendig eine Reform der Parteienfinanzierung und strengere Transparenzregeln für Abgeordnete wären. In Zeiten, in denen das Vertrauen in die politischen Institutionen ohnehin schwindet, können wir uns solche Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft nicht leisten. Die Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, welche Interessengruppen Einfluss auf ihre gewählten Vertreter nehmen.

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