Gwynne Shotwell: Die heimliche Chefin von SpaceX
Am vergangenen Sonntag gelang SpaceX ein bedeutender Meilenstein: Die erste Stufe der Mega-Rakete Starship kehrte nach einem Testflug kontrolliert zur Startrampe zurück. Dies markiert einen wichtigen Schritt in Richtung kostengünstiger und wiederverwendbarer Raumflüge. Doch im Schatten von Elon Musk steht eine Frau, die maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen hat: Gwynne Shotwell.
Die stille Macht im Hintergrund
Während Elon Musk die Bühne dominiert, agiert Shotwell eher im Hintergrund. Seit 2002 prägt sie das Unternehmen als eine der ersten Mitarbeiterinnen. Heute ist sie als COO und Präsidentin für das Tagesgeschäft, das Wachstum und die wichtigsten Kundenbeziehungen verantwortlich. Besonders in Anbetracht von Musks zahlreichen Verpflichtungen übernimmt sie oft die Führung.
Einflussreiche Anerkennung
In der Raumfahrtbranche genießt Shotwell hohe Anerkennung. Der ehemalige Astronaut und NASA-Administrator Bill Nelson zeigte sich beruhigt, nachdem er das Gespräch mit ihr gesucht hatte: „Ich habe sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht umarmt, weil ich weiß, dass sie dieses Ding leitet. Sie führt SpaceX.“
Eine Firma der Superlative
Unter Shotwells Führung hat SpaceX zahlreiche Meilensteine erreicht. Es ist das erste private Unternehmen, das Menschen ins All beförderte und Raketen wiederverwendbar machte. Diese Innovationen haben die Kosten für Raumtransporte erheblich gesenkt und SpaceX zum Marktführer für kommerzielle Weltraumflüge gemacht.
Starship: Die nächste Stufe
Mit dem Starship-Raketensystem strebt Shotwell nun nach neuen Höhen. Die Rakete besteht aus einer 70 Meter hohen Antriebsstufe und einer 50 Meter langen Raumfähre. Eines Tages sollen Menschen mit dieser Rakete zum Mars fliegen. Die NASA plant, Starship für ihre Mondlandemission Artemis 3 im Jahr 2026 einzusetzen.
Eine außergewöhnliche Karriere
Shotwell wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte Maschinenbau und angewandte Mathematik an der Northwestern University. Nach Stationen in der Automobilbranche und bei der Aerospace Corporation wechselte sie zu SpaceX. Ihr Mut, Risiken einzugehen, hat sich ausgezahlt.
Loyal gegenüber Elon Musk
Obwohl Musk oft für seine erratischen Entscheidungen kritisiert wird, zeigt Shotwell stets Loyalität. Sie betont, dass sie von Musks visionärem Denken viel gelernt habe. Im Sommer 2022 verteidigte sie Musk gegen interne Kritiker und entließ sogar einige Mitarbeiter, die einen Protestbrief gegen ihn verfasst hatten.
Ein Blick in die Zukunft
Shotwell bleibt pragmatisch und humorvoll. Auf die Frage, wohin sie mit einem persönlichen Starship fliegen würde, antwortete sie: „Auf den Mond. Wenn es mir dort nicht gefällt, kann ich schnell wieder nach Hause fliegen.“ Dieser Pragmatismus und ihre unermüdliche Arbeit machen Gwynne Shotwell zur heimlichen Chefin von SpaceX und zur treibenden Kraft hinter den Erfolgen des Unternehmens.