Hedgefonds wetten gegen den Euro vor der EZB-Entscheidung
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte am kommenden Donnerstag den Leitzins erneut anheben, doch die Unsicherheit bleibt bestehen. Inmitten dieser Unklarheit scheinen Hedgefonds laut Bloomberg mit einer nie dagewesenen Negativität gegen den Euro zu wetten.
Spekulative Positionen gegen den Euro
Die jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission zeigen, dass spekulative Händler in der vergangenen Woche eine Netto-Short-Position von 6.421 Kontrakten hielten. Dies stellt eine bemerkenswerte Trendwende dar, da sie in der Vorwoche noch netto long waren. Vermögensverwalter mit einer langfristigen Ausrichtung haben ebenfalls ihre Netto-Long-Positionen reduziert.
Euro im Rückgang
Der Euro hat in den letzten Wochen eine Abwärtsbewegung von über 1,12 auf 1,0728 gemacht. Dies ist möglicherweise auf das Ende des Zinserhöhungszyklus zurückzuführen. Es besteht jedoch keine einheitliche Meinung darüber, ob die EZB die Zinsen weiter erhöhen wird. Die Wetten auf eine Pause liegen laut Bloomberg derzeit bei 60%.
Stagflation in Europa ein echtes Risiko
Die zunehmende Besorgnis über die sich verschlechternden Wachstumsaussichten in Europa, trotz anhaltend hoher Inflation, lässt die Möglichkeit einer Stagflation in Europa realer erscheinen. "Das Wachstum ist enttäuschend, aber es werden begrenzte Fortschritte bei der Senkung der Kerninflation gemacht", so Mark Dowding, Chief Investment Officer bei RBC BlueBay Asset Management.
Schwächere Konjunktur in der Eurozone
Die Stimmung gegenüber dem Euro hat sich im Laufe des Sommers verschlechtert, da die Gemeinschaftswährung acht Wochen in Folge gefallen ist und seit ihrem Höchststand im Juli über 4 % verloren hat. Die Aussichten für die Wirtschaft des Euroraums verschlechtern sich zusehends. Die EU-Kommission hat am Montag ihre Wachstumsprognosen für die Region gesenkt. Sie rechnet nun mit einem Wirtschaftswachstum von ,8 % im Jahr 2023, während zuvor ein Wachstum von 1,1 % erwartet worden war.
Analyst: Euro könnte weiter fallen
Francesco Pesole, Stratege bei ING Groep NV, glaubt, dass jede Erholung im Euro nur von kurzer Dauer sein könnte. Er hält einen weiteren Rückgang des Euro gegenüber dem US-Dollar auf unter 1,07 $ vor der EZB-Ankündigung am Donnerstag für durchaus möglich.
Die Entscheidung der EZB und ihre Auswirkungen auf den Euro werden in den kommenden Tagen genau beobachtet werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Wette der Hedgefonds aufgeht.
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