Insolvenzen auf Rekordniveau: Deutsche Wirtschaft in der Krise
Die Anzahl der Insolvenzen in Deutschland hat im Oktober einen historischen Höchststand erreicht. Laut Erhebungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) meldeten 1530 Personen- und Kapitalgesellschaften Insolvenz an. Dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vormonat und sogar 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wurde der höchste Oktoberwert seit 20 Jahren erreicht.
Perfekter Sturm aus wirtschaftlicher Schwäche und steigenden Kosten
Experten sprechen von einem „perfekten Sturm“, der diese Insolvenzwelle ausgelöst habe. Eine langanhaltende konjunkturelle Schwäche und drastisch gestiegene Kosten setzen vor allem hoch verschuldete Unternehmen massiv unter Druck. Viele Firmen, die während der Niedrigzinsphase und mit staatlicher Unterstützung während der Pandemie überleben konnten, stehen nun vor der Insolvenz.
Betroffene Branchen
Besonders betroffen sind das Baugewerbe, der Handel und unternehmensnahe Dienstleistungen. Auch im verarbeitenden Gewerbe liegen die Zahlen auf einem sehr hohen Niveau. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind jedoch bisher noch überschaubar. Im Oktober waren in den größten 10 Prozent der insolventen Unternehmen knapp 11.000 Arbeitsplätze betroffen, was weniger als die Hälfte des Vormonatswertes ausmacht.
Politische Unsicherheit und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Unsicherheit durch das Ende der Ampelkoalition trägt zusätzlich zur angespannten Lage bei. Insolvenzverwalter fordern schnelle Neuwahlen, da ein langes Warten auf eine neue Bundesregierung zu noch mehr Insolvenzen führen könnte. Seit eineinhalb Jahren steigen die Insolvenzzahlen kontinuierlich, was die ohnehin angespannte wirtschaftliche Lage weiter verschärft.
Industrie in der Rezession
Die deutsche Industrie steckt im Jahr 2024 weiterhin in einer Rezession. Im ersten Halbjahr lag die Industrieproduktion um rund 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Alle großen Industriesparten sind vom Tiefgang betroffen, insbesondere der Maschinenbau, die Elektro- und Fahrzeugindustrie sowie die Pharmaindustrie.
Langfristige Auswirkungen
Die steigenden Insolvenzzahlen sind ein deutlicher Indikator für die schlechte Wirtschaftslage in Deutschland. Trotz der hohen Zahlen erreichen sie jedoch nicht das Niveau der Finanzkrise. Dies liegt auch an den abnehmenden Gründungszahlen, wie Christoph Niering, Vorsitzender des Verbands Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID), betont.
Die deutsche Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, die durch politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Schwächen noch verschärft werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
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