Intensivierte Spannungen im Südlibanon: Israelische Luftangriffe und Warnungen an Zivilisten
Die angespannte Lage im Nahen Osten hat sich erneut zugespitzt. Im Südlibanon kam es zu schweren Bombenangriffen, während Israel die Zivilbevölkerung vor möglichen Angriffen der Hisbollah warnt. Die israelische Luftwaffe führte umfangreiche Angriffe im nördlichen Libanon durch, wie die israelische Armee am Montag auf ihrem Telegram-Kanal mitteilte. Details zu den Angriffen wurden zunächst nicht bekannt gegeben.
Heftiger Beschuss und Warnungen
Im Norden Israels heulten erneut die Sirenen, nachdem die Hisbollah das Gebiet nach eigenen Angaben angegriffen hatte. Berichte über mögliche Opfer oder Schäden lagen zunächst nicht vor. Beide Seiten hatten sich bereits in der vorherigen Nacht und den Stunden danach einen intensiven Beschuss geliefert.
Der Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), Daniel Hagari, warnte die Bevölkerung des Südlibanons davor, Gebiete zu verlassen, in denen die Hisbollah möglicherweise Raketen gelagert hat oder von denen aus sie Angriffe durchführt. In einem auf X veröffentlichten Video betonte er, dass die israelischen Angriffe darauf abzielen würden, die Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören und die Miliz von der Nordgrenze zu vertreiben.
Weitere Schritte gegen die Hisbollah geplant
Generalstabschef Herzi Halevi kündigte an, dass Israel auch in den kommenden Tagen weitere Schritte gegen die Hisbollah unternehmen werde. Israel werde es seinen Einwohnern in den grenznahen Gebieten im Norden des Landes ermöglichen, in ihre Wohnorte zurückzukehren. „Und wenn die Hisbollah dies nicht verstanden hat, dann wird sie einen weiteren Schlag und einen weiteren Schlag abbekommen – bis die Organisation es versteht“, sagte der Armeechef. Israel verfüge über weitere Fähigkeiten, die es bisher nicht eingesetzt habe.
Ägyptens Warnung vor Eskalation
Vor dem Beginn der UN-Generaldebatte warnte Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty angesichts der anhaltenden gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz vor einer „Eskalation“ und einem „umfassenden Krieg“ im Nahen Osten. „Es herrscht große Besorgnis (...) über die Möglichkeit einer Eskalation in der Region, die zu einem umfassenden Krieg führt“, sagte Abdelatty am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP am Sitz der Vereinten Nationen in New York.
Die Verschärfung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze habe „negative Auswirkungen“ auf die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, sagte Abdelatty. Die Verantwortung dafür, dass ein Abkommen bislang nicht zustande gekommen ist, wies der ägyptische Chefdiplomat der israelischen Regierung zu. Zwar seien Ägypten und die beiden anderen als Vermittler tätigen Staaten USA und Katar „entschlossen und engagiert“ in ihren Bemühungen und „alle Bestandteile eines Abkommens“ lägen vor. Abdelatty fügte an: „Das Problem bleibt der fehlende politische Wille auf israelischer Seite.“
Historische Spannungen und aktuelle Entwicklungen
Bereits vor der Tötung der Hisbollah-Kommandeure sowie der heftigen gegenseitigen Angriffe am Wochenende hatte sich der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah durch die Explosionen von hunderten Pagern und Walkie-Talkies der Miliz im Libanon zugespitzt. Die Hisbollah macht Israel für die Explosionen verantwortlich. Israel selbst äußerte sich nicht zur Urheberschaft der Explosionen, durch die 37 Menschen starben.
Die aktuelle Eskalation zeigt einmal mehr die tief verwurzelten Spannungen in der Region und die Herausforderungen, vor denen die internationalen Vermittler stehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Bemühungen um eine Deeskalation Früchte tragen werden oder ob die Gewalt weiter zunimmt.
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