Israel und USA legen Streit um Munitionshilfe bei
Israel und die USA haben ihren jüngsten Konflikt um Munitionslieferungen beigelegt. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant verkündete am Mittwoch nach viertägigen Gesprächen in Washington, dass „Hindernisse beseitigt und Engpässe behoben“ worden seien. Galant betonte, dass bedeutende Fortschritte erzielt worden seien und kritisierte gleichzeitig Premierminister Benjamin Netanjahu für dessen öffentliche Kritik an den USA.
Netanjahu sorgt für Spannungen
Netanjahu hatte kürzlich mit einem Video, in dem er die US-Regierung wegen zurückgehaltener Waffenlieferungen scharf angriff, für Aufruhr gesorgt. Bei der wöchentlichen Kabinettssitzung bekräftigte er seine Vorwürfe und sprach von einem „dramatischen Rückgang der Waffenlieferungen aus den USA nach Israel“ in den letzten vier Monaten. Dies habe ihn dazu veranlasst, die Angelegenheit öffentlich zu machen.
Demonstrationen gegen Netanjahu
Am Donnerstagabend demonstrierten rund 2000 Menschen vor der privaten Villa Netanjahus in Caesarea bei Tel Aviv. Die Demonstranten forderten die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln und den Rücktritt des Premierministers. „Wie viel Blut wird noch vergossen, bevor du gehst“ und „Bring die Geiseln jetzt zurück – und geh!“ waren einige der Parolen, die skandiert wurden.
Die Hamas und andere extremistische Gruppen hatten im Oktober des Vorjahres den Süden Israels überfallen, über 1200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln genommen. Die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln stecken derzeit in einer Sackgasse. Kritiker werfen Netanjahu vor, nicht ernsthaft an einem Geisel-Deal zu arbeiten, um seine ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartner nicht zu verärgern.
Angriffe und Opfer im Gazastreifen
Bei Angriffen der israelischen Armee auf Ziele in der Stadt Gaza wurden nach palästinensischen Angaben sieben Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die israelische Armee hatte zuvor die Bewohner mehrerer Viertel zur Flucht aufgefordert. Seit Kriegsbeginn sollen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 37.765 Menschen im Gazastreifen getötet und 86.429 verletzt worden sein. Diese Angaben lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.
Konflikt mit der Hisbollah im Libanon
Auch im Libanon eskaliert der Konflikt: Bei israelischen Luftangriffen wurden nach israelischen Angaben drei Kämpfer der Schiiten-Miliz Hisbollah getötet. Die Hisbollah reagierte mit dem Abschuss von rund 35 Raketen auf den Norden Israels, von denen die meisten abgefangen wurden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah sowie anderen Gruppierungen im Libanon.
Die politische Lage in Israel bleibt angespannt, und die Proteste gegen Netanjahu nehmen weiter zu. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen Israel und den USA sowie die innenpolitische Situation in Israel entwickeln werden.
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