Keine IRIS-T-Raketen für ukrainische F-16: Deutsche Unterstützung bleibt bodengebunden
Die Ukraine setzt im Krieg gegen Russland zunehmend auf die von der NATO gelieferten F-16-Kampfjets. Doch entgegen einiger Spekulationen werden diese nicht mit den fortschrittlichen IRIS-T-Luft-Luft-Raketen aus Deutschland ausgestattet. Dies bestätigte ein Sprecher des Rüstungskonzerns Diehl Defence aus Überlingen.
Deutschland liefert keine Luft-Luft-Raketen an die Ukraine
Wie Diehl Defence auf Anfrage mitteilte, sei „von einer Verwendung von IRIS-T Luft-Luft-Flugkörpern an F-16 in der Ukraine nichts bekannt“. Das bedeutet, dass die Ukraine bei dem deutschen Rüstungskonzern keine Luft-Luft-Raketen IRIS-T für die F-16-Kampfjets bestellt hat. Diese Jets stammen aus den 1980er Jahren und werden von NATO-Mitgliedern wie den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Norwegen geliefert. Bis Ende August hat die Ukraine bereits mindestens sechs dieser Flugzeuge erhalten.
Deutsche Unterstützung bleibt bodengebunden
Stattdessen hat Deutschland im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung bodengebundene Flugabwehrsysteme des Typs IRIS-T SLM und IRIS-T SLS sowie dazugehörige Boden-Luft-Raketen an die Ukraine geliefert. Laut der militärischen Unterstützungsleistungen der Ampel-Bundesregierung wurden bis Ende August drei Luftverteidigungssysteme IRIS-T SLS und vier IRIS-T SLM samt dazugehörigen Boden-Luft-Raketen bereitgestellt.
Bundeswehr nicht an Entscheidung beteiligt
Das Bundesverteidigungsministerium betonte auf Anfrage, dass die Bundeswehr an dieser Fragestellung nicht beteiligt sei. Stattdessen verwies das Ministerium auf die Aussagen des Bundeskanzlers und die Pressemitteilung des Regierungssprechers vom 31. Mai 2024. In dieser Stellungnahme wurde klargestellt, dass die Ukraine auch gegen russische Stellungen im angrenzenden russischen Grenzgebiet die von Deutschland gelieferten Waffen einsetzen darf.
IRIS-T: Eine der fortschrittlichsten Kurzstreckenraketen
Die IRIS-T-Rakete, die seit 2005 bei den deutschen Streitkräften im Einsatz ist, gilt als eine der fortschrittlichsten Kurzstreckenraketen der Welt. Ausgestattet mit einem Infrarot-Suchkopf, kann sie gegnerische Kampfflugzeuge sowie angreifende Luft-Luft- und Boden-Luft-Flugkörper bekämpfen. Die Rakete ermöglicht es den Piloten, Luftziele rund um das eigene Flugzeug zu bekämpfen, ohne sich in Abschussposition manövrieren zu müssen.
Fazit: Deutschland bleibt bei bodengebundener Unterstützung
Die deutsche Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland bleibt somit bodengebunden. Während die F-16-Kampfjets der Ukraine ohne die fortschrittlichen IRIS-T-Luft-Luft-Raketen auskommen müssen, stellt Deutschland weiterhin bodengebundene Flugabwehrsysteme zur Verfügung. Diese Entscheidung verdeutlicht die vorsichtige Haltung der Bundesregierung und wirft Fragen auf, wie effektiv die Unterstützung der Ukraine in der Luft sein wird.
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