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19.02.2024
15:48 Uhr

Kritische Töne in der Debatte um den Digitalen Euro

Kritische Töne in der Debatte um den Digitalen Euro

Die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung in Europa stößt auf ein Echo der Sorge innerhalb der deutschen Kreditwirtschaft. Bei einer Anhörung im Finanzausschuss des Bundestages brachte Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und aktueller Sprecher der Deutschen Kreditwirtschaft (DK), bedeutsame Bedenken zum Ausdruck. Seine Kernaussage: Der Digitale Euro muss einen echten Mehrwert bieten, andernfalls wäre seine Einführung eine unnötige Duplizierung bestehender Systeme.

Vertrauen als Grundpfeiler der digitalen Währung

Die DK sieht die Potenziale einer digitalen Währung, mahnt jedoch zur Vorsicht. Reuter betonte, dass Vertrauen das Fundament eines erfolgreichen Digitalen Euros sein muss. Ohne das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger wäre die neue Währung zum Scheitern verurteilt. Diese Haltung offenbart die Sorge um eine potenzielle Destabilisierung des Finanzmarktes, sollte zu viel konventionelles Giralgeld in den Digitalen Euro abfließen.

Risiken für die Finanzmarktstabilität

Ein Abfluss von Giralgeld in Zentralbankgeld könnte die Stabilität des Finanzmarktes gefährden, eine Ansicht, die sogar von der Europäischen Zentralbank (EZB) und der EU-Kommission geteilt wird. Die DK schlägt vor, eine Haltegrenze von wenigen hundert Euro einzuführen, um das Risiko für die Finanzmarktstabilität zu kontrollieren. Dies entspräche in etwa dem Betrag, den die Menschen ohnehin bar bei sich tragen.

Demokratischer Diskurs und Gestaltung des Regelwerks

Die Deutsche Kreditwirtschaft fordert einen demokratischen Diskurs über den Digitalen Euro und ist aktiv in die Gestaltung des Regelwerks der EZB eingebunden. Ziel ist es, einen Konsens zu finden, der die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Zahlungsverkehrsindustrie nicht beeinträchtigt. Die DK wünscht sich eine Intensivierung des Austauschs, um die gemeinsamen Interessen effektiv zu wahren.

Die Rolle des Staates in der digitalen Transformation

Reuter kritisierte die Idee eines staatlich geförderten Digitalen Euros, wenn bereits private Lösungen vorhanden sind. Er mahnte, dass staatliche Investitionen wohlüberlegt und zielgerichtet sein müssen, um tatsächlich einen Mehrwert zu schaffen. Es sei nicht Aufgabe des Staates, in Konkurrenz zu privaten Anbietern zu treten, sondern vielmehr, den Rahmen für Innovationen zu schaffen und diese zu fördern.

Die Bedeutung für den deutschen Bürger

Die Diskussion um den Digitalen Euro ist mehr als eine technische oder wirtschaftliche Frage; sie ist eine Frage der Souveränität und des Vertrauens der Bürger in ihre Währung. Die DK hebt hervor, dass der Digitale Euro die Lebensrealität der Menschen verbessern muss, um Akzeptanz zu finden. Nur wenn der Digitale Euro einen echten Mehrwert bietet, kann er das Potential haben, das Zahlungswesen zu revolutionieren und Europa in der digitalen Ära voranzubringen.

Die Deutsche Kreditwirtschaft positioniert sich somit als wachsamer Beobachter und aktiver Gestalter im Prozess der digitalen Transformation des Geldwesens. Die Anhörung im Bundestag zeigt, dass die Stimme der Kreditwirtschaft in Deutschland eine kritische, jedoch konstruktive ist, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger sowie die Stabilität des Finanzsystems in den Mittelpunkt stellt.

Einwilligung und Datenschutz

Die DK betont auch die Wichtigkeit des Datenschutzes und der freiwilligen Einwilligung im digitalen Zeitalter. Die Nutzung von Cookies und Analyse-Tools auf ihrer Webseite unterstreicht das Bestreben, einen transparenten und sicheren Umgang mit Nutzerdaten zu gewährleisten.

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