Massive Kürzungen bei BASF: Dividende sinkt drastisch, Aktie stürzt ab
Der deutsche Chemiekonzern BASF, einst ein Flaggschiff der deutschen Industrie, steht vor einer massiven Umstrukturierung. Aufgrund der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage plant das Unternehmen, sich teilweise aus Deutschland zurückzuziehen. Diese Entscheidung hat weitreichende Konsequenzen für Aktionäre und Mitarbeiter gleichermaßen.
Dividendenkürzung trifft Aktionäre hart
Am Donnerstag verkündete BASF, dass die Dividende pro Aktie von 3,40 Euro auf 2,25 Euro gesenkt wird. Dies ist die erste Kürzung seit 2009 und widerspricht den Erwartungen vieler Marktexperten, die aufgrund der stabilen Ausschüttungen der vergangenen Jahre mit einer gleichbleibenden Dividende gerechnet hatten. Diese Nachricht führte zu einem sofortigen Einbruch der Aktie um rund drei Prozent.
Rückzug aus Ludwigshafen
Bereits am Mittwoch hatte BASF bekanntgegeben, dass der Standort Ludwigshafen massiv zurückgebaut wird. Der traditionsreiche Standort, an dem das Unternehmen 1865 gegründet wurde, schreibt derzeit Verluste in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Bis 2026, spätestens aber 2028, sollen ein Siebtel aller Anlagen dort stillgelegt werden. Dies könnte tausende Arbeitsplätze in der Rhein-Neckar-Region gefährden.
Verkauf von Anlagen und geplante Aktienrückkäufe
Zusätzlich plant BASF, die Ammoniak-, Methanol- und Melaminanlagen in Ludwigshafen zu veräußern. Die neuen Eigentümer aus den USA beabsichtigen jedoch nicht, die Anlagen in Deutschland weiterzubetreiben, sondern sie ins Ausland zu verlagern. Um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu sichern, sind ab 2027 Aktienrückkäufe in Höhe von vier Milliarden Euro vorgesehen.
Langfristige Aussichten und politische Kritik
Das Unternehmen strebt an, ab 2028 wieder zweistellige Milliardengewinne zu erzielen. Im vergangenen Jahr lag der Gewinn bei 7,7 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Die wirtschaftliche Situation in Deutschland, insbesondere am Hauptstandort Ludwigshafen, bleibt jedoch besorgniserregend.
Die Entscheidung von BASF, sich teilweise aus Deutschland zurückzuziehen, wirft ein Schlaglicht auf die wirtschaftspolitischen Herausforderungen des Landes. Kritiker werfen der Bundesregierung vor, durch ihre Politik – insbesondere die Energiepolitik und die mangelnde Unterstützung der Industrie – zur Verschärfung der Krise beigetragen zu haben. Die Abschaltung der Nordstream-Pipelines und die damit verbundenen Energieengpässe haben die Situation zusätzlich verschärft.
Fazit
Die jüngsten Entwicklungen bei BASF sind ein alarmierendes Signal für die deutsche Industrie. Die drastische Kürzung der Dividende und der geplante Rückzug aus Ludwigshafen könnten weitreichende Folgen für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen die Bundesregierung ergreifen wird, um die deutsche Industrie zu unterstützen und zu stabilisieren.
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