Mecklenburg-Vorpommern: Gemeinde mit 1370 Einwohnern soll 500 Asylbewerber aufnehmen
Die kleine Gemeinde Dabel in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einer großen Herausforderung: Der Landkreis plant, 500 Asylsuchende in einer ehemaligen Kaserne am Ortsrand unterzubringen. Dieser Plan hat zu erheblichem Protest in der Gemeinde geführt, die gegen die Baugenehmigung Widerspruch eingelegt hat.
Ein beschaulicher Ort im Wandel
Dabel, ein idyllischer Ort im Naturpark Sternberger Seenlandschaft im Landkreis Ludwigslust-Parchim, zählt knapp 1400 Einwohner. Anfang 2025 könnten schlagartig 500 neue Einwohner hinzukommen. Der Landkreis plant, auf dem Gelände der ehemaligen Moltke-Kaserne eine Asylunterkunft mit 500 Plätzen zu errichten. Diese soll Anfang nächsten Jahres in Betrieb genommen werden.
Widerspruch der Gemeinde
Gegen die Baugenehmigung hat die Gemeinde Widerspruch eingelegt. Der parteilose Bürgermeister Jörg Neumann erklärte bei einer Pressekonferenz in Schwerin, dass der Landkreis ohne Einvernehmen mit der Gemeinde gehandelt habe, die das Vorhaben von Anfang an abgelehnt habe. „Wir wären plötzlich ein Drittel mehr Einwohner“, so Neumann. Die Gemeinde sei mit ihrer Infrastruktur nicht in der Lage, 500 Menschen aufzunehmen und zu integrieren.
Protest und Bedenken
Die Bürger von Dabel befürchten, dass das Leben der Gemeinschaft stark verändert würde. Zudem sei das Kasernengelände heute ein Industriegebiet, was es ungeeignet für Wohnzwecke mache. Der Bürgermeister betonte, dass Dabel grundsätzlich bereit sei, Geflüchtete aufzunehmen. Der Protest richte sich nicht gegen die Geflüchteten, sondern gegen den Mechanismus der Zuteilung und die geplante Unterbringung von 500 Menschen auf einmal.
Historischer Kontext
Dabel hat bereits während der Flüchtlingswelle aus Syrien im Jahr 2015 rund 60 Menschen aufgenommen und damit seine Bereitschaft zur Hilfe bewiesen. Doch die jetzige Situation sei anders gelagert, da die Anzahl der aufzunehmenden Asylbewerber die Kapazitäten der Gemeinde deutlich übersteige.
Linksextreme Angriffe auf Kritiker?
Bereits Anfang des Jahres haben Dabeler Bürger ihren Protest gegen die geplante Unterkunft öffentlich gemacht. Kritiker leben jedoch im linken Deutschland gefährlich: Am 1. Juni kam es zu einem schweren Brand auf dem Grundstück einer Familie, die mehrfach Demonstrationen gegen die Asylunterkunft organisiert hatte. Der Carport mit drei Autos brannte ab, und das Wohnhaus wurde durch die Hitzeentwicklung beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich auf 150.000 Euro. Der Staatsschutz ermittelt wegen Brandstiftung.
Zwei Wochen zuvor waren bereits zwei Autos der Familie zerkratzt worden, und Plakate gegen die geplante Asylunterkunft wurden beschädigt. Die Familie hat sich infolge der Angriffe von den Protesten zurückgezogen und vermutet ein politisches Motiv hinter den Taten.
Fazit
Die Situation in Dabel zeigt einmal mehr die Herausforderungen der Migrationspolitik in Deutschland. Während die Gemeinde ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Geflüchteten betont, stößt die geplante Unterbringung von 500 Asylbewerbern auf erheblichen Widerstand. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die Bedenken der Bürger eingehen werden und ob ein Kompromiss gefunden werden kann, der sowohl den Bedürfnissen der Geflüchteten als auch der Gemeinde gerecht wird.