Millionen-Entschädigung für US-Mitarbeiter wegen Impfpflicht
Ein neuer Meilenstein in der Debatte um die Corona-Impfpflicht: Ein Bundesgericht in den USA hat entschieden, dass ein staatliches Verkehrsunternehmen sechs seiner ehemaligen Mitarbeiter mit jeweils über einer Million US-Dollar entschädigen muss. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen haben und zeigt einmal mehr die Spannungen zwischen individuellen Freiheitsrechten und staatlichen Gesundheitsmaßnahmen.
Hintergrund der Entscheidung
Während der Corona-Pandemie war der US-Bundesstaat Kalifornien besonders für seine strengen Maßnahmen bekannt. Bereits lange vor der bundesweiten Impfpflicht für Arbeiter gab es in den meisten staatlichen Organisationen eine eigene Impfpflicht. Das Verkehrsunternehmen „Bay Area Rapid Transit“ (BART) entschied im Oktober 2021 in einer 8:1-Abstimmung, dass alle seine Mitarbeiter geimpft sein müssen. Religiöse Ausnahmen wurden nicht zugelassen.
Religiöse Freiheit vs. Impfpflicht
Sechs Mitarbeiter, die alle gläubige Christen sind, beantragten eine religiöse Ausnahme von der Impfpflicht. Obwohl ihre Anträge nicht direkt abgelehnt wurden, erhielten sie keine Möglichkeit, ohne Impfung weiterzuarbeiten, etwa im Home-Office. Schließlich verloren sie ihre Anstellung, da sie sich weigerten, sich impfen zu lassen. Daraufhin klagten sie und sahen ihre religiöse Freiheit verletzt.
Gerichtsurteil und Konsequenzen
Bereits im Juli dieses Jahres entschieden die Geschworenen eines Bundesgerichts, dass es für BART keine „unzumutbare Härte“ darstellte, die ungeimpften Mitarbeiter weiterzubeschäftigen. Am vergangenen Donnerstag bestätigten dieselben Geschworenen, dass BART mit seinen Handlungen tatsächlich die religiöse Freiheit der Mitarbeiter eingeschränkt habe. Jeder der sechs Mitarbeiter erhält nun eine Entschädigung von über einer Million US-Dollar.
Finanzielle Belastung für BART
Diese hohe Entschädigungssumme könnte das staatliche Unternehmen in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten bringen. BART schreibt seit Jahren rote Zahlen und nutzt bereits staatliche Notfallreserven, um den Fahrbetrieb aufrechtzuerhalten. Nun kommen Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 7,8 Millionen Dollar hinzu.
Impfpflicht: Ein kontroverses Thema
Die Corona-Impfpflicht sorgte weltweit für viele Diskussionen. Im September 2021 stellte US-Präsident Biden seinen Plan für eine Impfpflicht für alle Arbeiter in Amerika vor, der jedoch später vom Obersten Gerichtshof gekippt wurde. In Deutschland scheiterte eine allgemeine Impfpflicht im Bundestag, während eine einrichtungsbezogene Impfpflicht und eine Duldungspflicht für Soldaten noch Monate nach dem Ende der Corona-Krise bestanden.
Diese jüngste Gerichtsentscheidung in den USA zeigt, wie tief die Spaltung in der Gesellschaft in Bezug auf Impfpflichten und individuelle Freiheitsrechte ist. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren rechtlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen sich daraus ergeben werden.
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