
Nackt über den Ku'damm? BSW fordert Neuauszählung der Bundestagswahl
Die politische Landschaft Deutschlands könnte eine überraschende Wendung nehmen - und möglicherweise auch für ungewöhnliche Szenen in der Hauptstadt sorgen. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will sich mit dem knappen Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde bei der Bundestagswahl nicht abfinden und fordert eine Neuauszählung der Stimmen. Mit 4,97 Prozent verpasste die noch junge Partei denkbar knapp den Einzug ins Parlament.
Pikantes Versprechen eines Europa-Politikers
Für besonderes Aufsehen sorgte dabei der BSW-Europaabgeordnete Fabio De Masi beim politischen Aschermittwoch in Tiefenbach bei Passau. In einer bemerkenswerten Ankündigung versprach er, im Falle eines nachträglichen Erfolgs durch die Neuauszählung "nackt über den Ku'damm in Berlin" zu rennen. Als wäre dies nicht genug, legte der Politiker noch nach und kündigte einen weiteren unbekleideten Auftritt auf dem Nockherberg an - dies allerdings für den Fall eines Einzugs in den bayerischen Landtag.
Ernsthafte Zweifel am Wahlergebnis
Doch hinter der scheinbar humorvollen Fassade stecken durchaus ernsthafte Bedenken. Der bayerische BSW-Chef Klaus Ernst und Fabio De Masi führen mehrere Gründe an, die eine Neuauszählung rechtfertigen würden. Besonders brisant erscheint der Hinweis auf mögliche Verwechslungen mit der Partei "Bündnis für Deutschland". Es lägen Hinweise vor, dass Wahlhelfer beim Übertragen der Stimmen in den Tabellen verrutscht seien könnten.
Demokratische Integrität im Fokus
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Stimmabgabe von Auslandsdeutschen. Viele von ihnen hätten ihre Wahlunterlagen nicht rechtzeitig erhalten, was möglicherweise zu einer Verzerrung des Wahlergebnisses geführt haben könnte. "Man guckt noch mal nach, egal ob einem die Partei passt oder nicht", betont De Masi mit Nachdruck - eine Aussage, die in Zeiten zunehmender Politikverdrossenheit durchaus bemerkenswert erscheint.
Kampfansage an das Establishment
Die erst vor etwa einem Jahr gegründete Partei zeigt sich trotz des vorläufigen Scheiterns kämpferisch. Klaus Ernst macht deutlich: "Jeder der glaubt, wegen dieses Wahlergebnisses seien wir weg, der hat sich getäuscht." Mit Blick auf zukünftige Wahlen gibt er sich optimistisch: "Beim zweiten Wahlantritt sind wir drin im Bundestag, das ist unsere Perspektive."
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die geforderte Neuauszählung tatsächlich stattfindet und ob die Berliner Bevölkerung Zeuge eines höchst ungewöhnlichen Spektakels auf dem Ku'damm werden wird. Unabhängig vom Ausgang dieser Bemühungen scheint eines jedoch sicher: Das BSW hat sich fest vorgenommen, die politische Landschaft Deutschlands nachhaltig zu verändern.

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