Neue Negativ-Rangliste der Bundespolizei: Gewaltdelikte an Hauptbahnhöfen
Die Bundespolizei hat eine neue Statistik zu Gewaltdelikten an deutschen Hauptbahnhöfen veröffentlicht. Diese zeigt, dass der Hamburger Hauptbahnhof, der im vergangenen Jahr noch die meisten Gewaltdelikte aufwies, nun nicht mehr an der Spitze steht. Die verstärkte Polizeipräsenz und Sicherheitsmaßnahmen haben zu einem Rückgang der Straftaten geführt. Eine deutlich kleinere Stadt in Nordrhein-Westfalen hat nun den traurigen Spitzenplatz eingenommen.
Rückläufige Zahlen in Hamburg
Im ersten Halbjahr 2023 zählte die Bundespolizei am Hamburger Hauptbahnhof 290 Gewalttaten. Im gesamten Jahr 2022 waren es noch 720 Fälle, womit Hamburg damals die bundesweit höchste Zahl an Gewaltdelikten verzeichnete. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion liegt Hamburg nun nicht mehr unter den fünf Bahnhöfen mit den meisten Gewaltdelikten. Diese Rangliste führen jetzt Dortmund mit 401 Taten, Berlin mit 384 Taten, Hannover mit 359 Taten, Köln mit 337 Taten und München mit 327 Taten an.
Eigentumsdelikte: Hamburg auf Platz zwei
Auch bei den Eigentumsdelikten hat sich die Lage am Hamburger Hauptbahnhof verbessert. Im ersten Halbjahr wurden 1304 Fälle registriert, was Hamburg auf Platz zwei hinter Köln mit 1408 Delikten bringt. Die Innenbehörde betonte jedoch, dass auch die Zahl der Eigentumsdelikte rückläufig sei.
Hamburgs Sicherheitsmaßnahmen zeigen Wirkung
Die positive Entwicklung wird von der Innenbehörde auf die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ zurückgeführt. Diese Initiative umfasst eine verstärkte Polizeipräsenz, die Einführung sogenannter Quattro-Streifen – gemeinsame Patrouillen von Polizei, Bundespolizei, DB Sicherheit und Hochbahnwache – sowie eine Videoüberwachung vor dem Bahnhof. Zudem wurden ein Waffen- und Alkoholverbot erlassen und die Reinigungsfrequenz erhöht. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat darüber hinaus Sonderdezernate „Hauptbahnhof“ eingerichtet, um Wiederholungstäter effektiver zu verfolgen.
Das Risiko im Vergleich
Das Risiko, im Hamburger Hauptbahnhof Opfer einer Straftat zu werden, ist nach Angaben der Innenbehörde niedriger als in anderen Städten. Setzt man die Anzahl der Gewalttaten ins Verhältnis zur Zahl der täglich 550.000 Reisenden, lag Hamburg im vergangenen Jahr auf Platz fünf. Am riskantesten war es in Dortmund, gefolgt von Hannover, Köln und Berlin.
Fazit
Die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen am Hamburger Hauptbahnhof zeigen Wirkung. Während Hamburg im vergangenen Jahr noch die höchste Zahl an Gewaltdelikten verzeichnete, hat sich die Situation deutlich verbessert. Andere Städte, insbesondere Dortmund, haben nun mit höheren Kriminalitätsraten zu kämpfen. Die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ könnte als Vorbild für andere Städte dienen, um die Sicherheit an ihren Bahnhöfen zu erhöhen und das Vertrauen der Bürger in die öffentlichen Verkehrsmittel zu stärken.
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