Post-Mitarbeiter legen Arbeit nieder: Verdi fordert üppiges Gehaltsplus trotz Digitalisierung
Die Deutsche Post steht vor turbulenten Zeiten: Am 28. Januar 2025 haben Beschäftigte in zahlreichen deutschen Städten ihre Arbeit niedergelegt. Der von der Gewerkschaft Verdi initiierte Warnstreik dürfte bei vielen Bürgern für Unmut sorgen - schließlich bleiben Briefe und Pakete vorerst liegen.
Gewerkschaft mit ambitionierten Forderungen
In einer Zeit, in der viele Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen den Gürtel enger schnallen müssen, präsentiert Verdi einen durchaus üppigen Forderungskatalog: Sage und schreibe sieben Prozent mehr Gehalt sollen die Beschäftigten erhalten - und das bei einer vergleichsweise kurzen Laufzeit von zwölf Monaten. Als wäre das nicht genug, fordert die Gewerkschaft auch noch drei zusätzliche Urlaubstage für alle Beschäftigten. Verdi-Mitglieder sollen sogar noch einen weiteren Urlaubstag on top bekommen.
Post in der digitalen Zwickmühle
Die Realität des Unternehmens zeichnet jedoch ein anderes Bild: Die Deutsche Post kämpft mit den Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Die Briefmengen schrumpfen kontinuierlich, während der Investitionsbedarf in moderne Technologien steigt. Erst zum Jahresbeginn musste das Porto für einen Standardbrief auf 95 Cent erhöht werden - eine Maßnahme, die nach Unternehmensangaben kaum ausreicht, um die steigenden Kosten zu decken.
Massive Auswirkungen in Bayern
Besonders hart trifft der Streik den Freistaat Bayern, wo in 33 Städten die Arbeit ruht. Von München bis Kulmbach sind über 2.000 Mitarbeiter zum Ausstand aufgerufen. Die stationären Einrichtungen bleiben zwar geöffnet, doch die Zustellung liegt weitgehend brach.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Bis dahin dürften sich die nicht zugestellten Sendungen zu beachtlichen Bergen auftürmen.
Kritische Betrachtung der Situation
In Zeiten, in denen viele Bürger unter der Inflation ächzen und kleine Unternehmen um ihre Existenz kämpfen, erscheinen die Gewerkschaftsforderungen geradezu aus der Zeit gefallen. Die Post, die mit ihren rund 170.000 Tarifbeschäftigten zu den größten Arbeitgebern Deutschlands zählt, steht vor der Herausforderung, wirtschaftliche Vernunft und soziale Verantwortung in Einklang zu bringen.
Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran, und die traditionelle Briefpost verliert zunehmend an Bedeutung. In diesem Umfeld erscheint es fragwürdig, ob derart weitreichende Forderungen der Gewerkschaft der wirtschaftlichen Realität gerecht werden. Die Verhandlungen Mitte Februar werden zeigen, ob sich beide Seiten auf einen tragfähigen Kompromiss einigen können.
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