Putin: „Nicht wir haben den Krieg begonnen.“ – Scharfe Kritik an der Bundesregierung
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich kürzlich in einer bemerkenswerten dreistündigen Fragerunde den Fragen von 15 Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen gestellt, darunter auch der deutschen dpa. Besonders aufschlussreich war seine ausführliche Antwort auf eine Frage zur Politik der Bundesregierung, die von Martin Romanczyk, dem Chef der dpa, gestellt wurde. Diese Antwort, die in den westlichen Mainstream-Medien weitgehend unbeachtet blieb, werfen ein kritisches Licht auf die westliche Darstellung des Ukraine-Konflikts.
Putins Sicht auf den Ukraine-Konflikt
Putin betonte, dass Russland niemandem drohe und schon gar nicht dem Oberhaupt eines anderen Staates. Er wies darauf hin, dass der Krieg in der Ukraine nicht von Russland begonnen wurde, sondern seinen Ursprung im verfassungswidrigen Staatsstreich in der Ukraine 2014 habe. „Aber trägt Russland die Schuld an diesem Staatsstreich?“, fragte Putin rhetorisch und wies darauf hin, dass die Außenminister Polens, Deutschlands und Frankreichs damals in Kiew ein Dokument zur Beilegung der Krise unterzeichnet hatten, ohne jedoch die Putschisten zur Rückkehr in den verfassungsmäßigen Rahmen zu zwingen.
Die Rolle des Westens
Putin kritisierte scharf, dass der Westen, einschließlich Deutschland, seine Verpflichtungen als Garanten der Vereinbarungen zwischen der Opposition und der damaligen ukrainischen Regierung nicht erfüllt habe. „Sie tragen die Schuld an dem, was geschehen ist, zusammen mit den Kräften in den USA, die die verfassungswidrige Machtergreifung provoziert haben“, sagte Putin.
Er beschrieb weiter, wie die Entscheidung der Bewohner der Krim und des Donbass, sich von der Ukraine abzuspalten, der Beginn des Konflikts war. Russland habe nach Kräften versucht, eine friedliche Lösung zu finden, was in den Minsker Abkommen von 2015 mündete. Doch der Westen habe diese Vereinbarungen nicht umgesetzt und stattdessen die Ukraine weiter bewaffnet.
Deutsche Waffenlieferungen und ihre Folgen
Besonders scharf kritisierte Putin die Entscheidung der Bundesregierung, Waffen an die Ukraine zu liefern. Dies habe die russisch-deutschen Beziehungen schwer belastet. „Als die ersten deutschen Panzer auf ukrainischem Boden auftauchten, löste das in Russland einen moralischen und ethischen Schock aus“, sagte Putin. Er warnte, dass die Lieferung von Raketen, die Objekte auf russischem Territorium treffen könnten, die Beziehungen endgültig zerstören würde.
Fehlende Souveränität Deutschlands
Putin äußerte auch Zweifel an der Souveränität Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. „Ein bekannter deutscher Politiker sagte, die Bundesrepublik Deutschland sei nie im vollen Sinne des Wortes ein souveräner Staat gewesen“, bemerkte er. Diese Abhängigkeit erkläre, warum die deutsche Führung nicht in der Lage sei, die Interessen des eigenen Volkes zu verteidigen.
Wirtschaftliche Konsequenzen
Die Energiepolitik der Bundesregierung, insbesondere der Verzicht auf Gaslieferungen durch die Nord Stream-Pipeline, sei laut Putin irrational und schädlich für die deutsche Wirtschaft. „Viele große Industriebetriebe suchen nach neuen Standorten, nicht in Deutschland“, warnte er. Dies könne schwerwiegende Folgen für die gesamte europäische Wirtschaft haben, da die deutsche Wirtschaft als Lokomotive Europas fungiere.
Putins Appell
Abschließend appellierte Putin an die westlichen Führer, ihre Politik zu überdenken. „Wenn sie das begriffen haben, sollten sie Schlussfolgerungen ziehen und ihr Verhalten korrigieren. Für sich selbst“, sagte er. Er betonte, dass die Versuche, Russland zu schaden, letztlich dem Westen mehr schadeten als Russland selbst.
Diese umfassende und kritische Analyse Putins wirft viele Fragen auf und zeigt die Komplexität des Ukraine-Konflikts sowie die weitreichenden Konsequenzen der westlichen Politik. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die westlichen Führer auf diese scharfe Kritik reagieren werden.
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