Russland fordert astronomische Entschädigung von Google wegen Youtube-Sperre
In einem seit 2020 andauernden Streit hat Russland eine rekordverdächtige Strafe gegen den Technologiekonzern Google verhängt. Der Hintergrund dieser Auseinandersetzung ist die Sperrung kremltreuer Fernsehsender auf der Videoplattform Youtube. Diese Maßnahme hat Moskau dazu veranlasst, von Google eine Entschädigung in Höhe von 20 Quintilliarden Euro zu fordern – eine Summe, die jenseits jeglicher wirtschaftlicher Realität liegt.
Ein symbolträchtiger Streit
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Forderung als symbolträchtig und erklärte, dass die Höhe der Strafe das Wesen der Vorwürfe der russischen Fernsehsender gegenüber Google demonstriere. Dabei handelt es sich um eine Summe, die nicht nur den Wert von Google, sondern auch die jährliche Wirtschaftsleistung weltweit bei weitem übersteigt. Diese Forderung soll Google dazu bewegen, die blockierten Kanäle wieder freizugeben.
Hintergrund der Sperrungen
Bereits 2020 hatte ein russisches Gericht Google dazu aufgefordert, die gesperrten Kanäle wiederherzustellen. Für jeden Tag, an dem Google dieser Aufforderung nicht nachkommt, wurde eine Geldstrafe von 100.000 Rubel (etwa 1.000 Euro) verhängt, die sich wöchentlich verdoppeln soll. Diese Strafmaßnahme wurde nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine weiter verschärft, was zur Sperrung zusätzlicher russischer Sender auf Youtube führte.
Reaktionen und Auswirkungen
Ein Einlenken von Google scheint nicht in Sicht. Die russische Tochtergesellschaft von Google wurde bereits kurz nach Beginn des Krieges bankrott erklärt, was die Durchsetzung der Strafe auf internationaler Ebene zusätzlich erschwert. Zudem hat die staatliche russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor im März 2022 Google und Youtube "terroristische" Aktivitäten vorgeworfen, was den Konflikt weiter anheizt.
Fazit
Der Streit zwischen Russland und Google verdeutlicht die Spannungen zwischen staatlichen Interessen und den Praktiken global agierender Technologiekonzerne. Während Moskau versucht, durch immense Strafsummen Druck auszuüben, bleibt abzuwarten, ob und wie Google darauf reagieren wird. Die Forderung von 20 Quintilliarden Euro ist jedoch ein symbolischer Akt, der die Komplexität und die politischen Dimensionen dieses Konflikts unterstreicht.
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