Silberpreis unter Druck: Fed-Entscheidung und Inflationssorgen belasten Edelmetallmarkt
Die Hoffnung auf eine vorweihnachtliche Rallye am Silbermarkt hat einen herben Dämpfer erhalten. Statt des erhofften Durchbruchs über die wichtige Marke von 32,2 US-Dollar ging es für den Silberpreis in der vergangenen Handelswoche deutlich bergab. Besonders die überraschend hohen US-Erzeugerpreisdaten sorgten für Verunsicherung.
Inflationsdaten durchkreuzen Jahresendrallye
Während die US-Verbraucherpreise noch im Rahmen der Erwartungen ausfielen, zeigten die Erzeugerpreise einen deutlich stärkeren Anstieg als prognostiziert. Dies könnte die US-Notenbank Federal Reserve dazu veranlassen, ihre restriktive Geldpolitik länger als bisher angenommen beizubehalten. Die Märkte reagierten prompt: Der US-Dollar gewann merklich an Stärke, was traditionell belastend für Edelmetalle wirkt.
Technische Analyse zeigt kritisches Bild
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich die Lage zunehmend angespannt. Der gescheiterte Ausbruchsversuch über die 32,2 US-Dollar-Marke könnte nun sogar einen Test der psychologisch wichtigen 30-Dollar-Marke nach sich ziehen. Im ungünstigsten Fall droht ein weiterer Rückgang bis auf 26,5 US-Dollar.
Die mittelfristigen Perspektiven für Silber bleiben dennoch intakt. Experten halten für das kommende Jahr durchaus Kursziele zwischen 40 und 50 US-Dollar für realistisch.
Minenaktien unter massivem Verkaufsdruck
Besonders hart traf es die Aktien der Silberproduzenten. Als Beispiel sei hier Pan American Silver genannt, deren Aktien deutliche Kursverluste verzeichneten. Nach dem Scheitern am Widerstandsbereich von 24,2 US-Dollar droht nun ein weiterer Rückgang in Richtung 20,5 US-Dollar.
Entscheidende Woche steht bevor
Die kommende Woche dürfte richtungsweisend für den weiteren Verlauf am Silbermarkt werden. Im Fokus steht dabei die Zinsentscheidung der Federal Reserve am Mittwoch. Folgende Szenarien erscheinen möglich:
- Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte könnte dem Silberpreis neuen Auftrieb verleihen
- Ein Festhalten am aktuellen Zinsniveau dürfte dagegen weiteren Verkaufsdruck erzeugen
- Entscheidend werden auch die begleitenden Kommentare der Notenbank sein
Für den Silbermarkt wird es nun vor allem darauf ankommen, die wichtige Unterstützungszone bei 30 US-Dollar zu verteidigen. Ein Durchbruch nach unten könnte weitere technisch orientierte Verkäufe auslösen und die Jahresendrallye endgültig zunichtemachen.
Die aktuelle Entwicklung zeigt einmal mehr, wie anfällig die Edelmetallmärkte für geldpolitische Entscheidungen sind. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Inflation sollten Anleger dennoch die stabilisierende Wirkung von Edelmetallen im Portfolio nicht unterschätzen.
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