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06.09.2024
19:58 Uhr

Starker Anstieg bei Gewaltdelikten an Schulen in Deutschland

Starker Anstieg bei Gewaltdelikten an Schulen in Deutschland

Gewalt an deutschen Schulen nimmt erschreckend zu. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) unter Berufung auf Sicherheitsbehörden berichtet, wurden im vergangenen Jahr bundesweit 27.470 Gewaltdelikte an Schulen registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besorgniserregende Zahlen aus den Bundesländern

Die Zahlen sind alarmierend. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland, mit 4.808 registrierten Gewaltdelikten im vergangenen Jahr. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 2.972 Delikten im Vorjahr dar. Auch in Baden-Württemberg und Niedersachsen ist ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen, mit fast 3.000 bzw. 2.850 Delikten.

Berlin und Bayern folgen dicht dahinter mit 2.721 bzw. 2.645 registrierten Gewalttaten. Lediglich im Saarland gab es einen leichten Rückgang von 766 auf 762 Fälle.

Deutlicher Anstieg nach der Pandemie

Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 waren die Schulen aufgrund von Lockdowns zeitweise geschlossen, was zu einem Rückgang der Gewaltdelikte führte. Doch seit der Wiederöffnung der Schulen schnellen die Zahlen wieder in die Höhe. Vor den pandemiebedingten Schulschließungen im Jahr 2019 wurden insgesamt 18.886 Gewaltdelikte gemeldet. Im Vergleich dazu zeigt sich nun ein deutlicher Anstieg.

Besonders dramatische Entwicklung in Schleswig-Holstein

Ein besonders dramatischer Anstieg ist in Schleswig-Holstein zu verzeichnen. Hier stieg die Zahl der Gewaltdelikte von 990 im Jahr 2022 auf 1.292 im Jahr 2023, was einem Anstieg von mehr als 30 Prozent entspricht. Im Vergleich zu den Zahlen vor der Pandemie im Jahr 2019, wo 855 Delikte registriert wurden, zeigt sich sogar ein Anstieg um 50 Prozent.

Ursachen und Forderungen

Die Definition von Gewalt variiert zwischen den Bundesländern, ebenso wie die Meldepraktiken und Datenerhebungsmethoden, was einen direkten Vergleich erschwert. Dennoch sind die Zahlen eindeutig alarmierend. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, fordert speziell geschultes Sicherheitspersonal an den Schulen. "Ich spreche nicht von klassischen Sicherheitsbeauftragten, die zweimal im Jahr einen Feueralarm organisieren", sagte Düll der "NOZ". Sicherheit umfasse Gewaltprävention, Anti-Aggressionsschulungen, Verkehrssicherheit und Krisenintervention. Sicherheitsdienste mit Metalldetektoren lehnte er jedoch ab, da Schulen keine Strafjustizzentren seien.

Diese alarmierenden Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt an deutschen Schulen und unterstreichen die Notwendigkeit dringender Maßnahmen zur Gewaltprävention und Sicherheitserziehung.

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