Stoltenbergs Enthüllungen: Selenskijs Bunkeraufenthalt und die Herausforderungen für die NATO
Kaum ist Jens Stoltenberg nicht mehr NATO-Generalsekretär, beginnt er, brisante Details aus seiner Amtszeit zu enthüllen. In einem Interview mit der Financial Times sprach er über die dramatischen ersten Tage der russischen Spezialoperation in der Ukraine im Februar 2022 und die Rolle der NATO in diesem Konflikt.
Selenskij im Bunker: Angst vor russischen Attentätern
Stoltenberg schilderte, dass der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij sich zu Beginn der russischen Militäraktion tagelang in einem Bunker versteckte. Diese Maßnahme sei aus Furcht vor vermeintlich drohenden russischen Attentätern erfolgt. Stoltenberg selbst habe Selenskij zwei Tage lang nicht erreichen können, was die Kommunikation und die Koordination der NATO-Unterstützung erheblich erschwerte.
Der Westen fürchtete das Schlimmste
Der ehemalige NATO-Chef betonte, dass der Westen befürchtete, Kiew könnte in den ersten Tagen der russischen Operation fallen und Selenskij auf Befehl Moskaus ermordet werden. In einem metaphorischen Vergleich sagte Stoltenberg: „Es war wie ein Münzwurf. Wenn Kiew gefallen wäre und sie Selenskij gefangen genommen hätten, was sie fast geschafft hätten, dann wäre der ganze Krieg ganz anders verlaufen.“
Die Rolle der NATO im Ukraine-Konflikt
Seit Beginn des Konflikts unterstützt die NATO, angeführt von den USA, die Ukraine mit militärischer und finanzieller Hilfe. Stoltenberg und andere NATO-Vertreter argumentierten, dass Russland, wenn man es „erlaube“, die Ukraine zu besiegen, anschließend andere europäische Staaten angreifen würde. Moskau weist diese Behauptungen als westliche Propaganda zurück und sieht den Konflikt als einen vom Westen geführten Stellvertreterkrieg.
Herausforderungen für den neuen NATO-Generalsekretär Mark Rutte
Mit der Amtsübergabe an Mark Rutte am 1. Oktober 2024 steht der neue NATO-Generalsekretär vor großen Herausforderungen. Die Spannungen zwischen der NATO und Russland sind weiterhin hoch, und die Unterstützung der Ukraine bleibt ein zentrales Thema. Ruttes Fähigkeit, die Allianz zu einen und effektiv auf die Bedrohungen zu reagieren, wird entscheidend für die Zukunft der NATO sein.
Spekulationen und Berichte über Selenskijs Sicherheit
Berichte über Selenskijs Rückzug in einen Bunker kursierten bereits früher. Der Time-Korrespondent Simon Shuster und die Washington Post beschrieben, dass Selenskij während der ersten Wochen des Konflikts in einem Luftschutzbunker aus der Sowjetzeit, tief unter dem Regierungsviertel von Kiew, lebte. Selenskijs Frau Jelena berichtete ebenfalls, dass sie und ihre Kinder nach Ausbruch des Konflikts stundenlang in einem Bunker verbrachten und später an einen unbekannten Ort gebracht wurden, wo sie fast drei Monate getrennt von Selenskij lebten.
Mordanschläge und russische Reaktionen
In ukrainischen Medien wird immer wieder über mutmaßliche von Russland unterstützte Mordanschläge auf Selenskij berichtet. Reuters zitierte einen ungenannten europäischen Amtsträger, der sagte, Selenskij werde zunehmend paranoid gegenüber mutmaßlichen russischen Versuchen, ihn zu ermorden. Moskau hat diese Vorwürfe als antirussische Propaganda abgetan. Der ehemalige israelische Ministerpräsident Naftali Bennett erklärte, Wladimir Putin habe ihm zu Beginn des Konflikts versichert, dass Selenskij nicht getötet werden würde.
Mit diesen Enthüllungen wird deutlich, wie angespannt die Lage in den ersten Tagen der russischen Spezialoperation war und welche Herausforderungen die NATO und die Ukraine zu bewältigen hatten. Die Zukunft der NATO unter Mark Rutte bleibt ungewiss, doch die Unterstützung der Ukraine wird weiterhin ein zentrales Thema sein.
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