Südostasiens Abkehr von grüner Energie: Erdgas im Fokus
Während die Weltgemeinschaft bemüht ist, den Klimawandel durch den Ausbau erneuerbarer Energien zu bekämpfen, zeigt eine aktuelle Analyse von US-Forschern, dass Südostasien einen anderen Weg einschlägt. Die Region setzt verstärkt auf Erdgas, was zu einer Vernachlässigung der Chancen für erneuerbare Energien führt. Dieser Schritt ist nicht nur ein Rückschritt im Kampf gegen die globale Erwärmung, sondern auch ein Beispiel für die Kurzsichtigkeit politischer Entscheidungen, die langfristige Umweltschäden und Abhängigkeiten in Kauf nehmen.
Verdopplung der Gaskraftwerkskapazität
Die Energiepolitik Südostasiens sieht eine signifikante Erhöhung der Gaskraftwerkskapazität vor. Mit einem geplanten Anstieg der LNG-Importe um 80 Prozent, scheint die Region ihre Zukunft auf eine fossile Energiequelle zu setzen, die zwar weniger klimaschädlich als Kohle ist, aber dennoch nicht frei von Emissionen. Die Internationale Energieagentur Global Energy Monitor (GEM) weist darauf hin, dass es emissionsärmere und kostengünstigere Alternativen gibt.
Widerstand gegen LNG-Infrastruktur
In Batangas, Philippinen, haben Fischer und Umweltaktivisten am 22. April 2022 ihre Stimme gegen den Bau eines zusätzlichen LNG-Terminals erhoben. Ihr Protest verdeutlicht die Besorgnis der Bevölkerung über die umweltschädlichen Auswirkungen und die Vernachlässigung nachhaltiger Energiequellen.
Solarenergie und Windkraft als vernachlässigte Alternativen
Vietnam, die Philippinen, Indonesien und Thailand könnten mit ihren bereits geplanten Kapazitäten für Solar- und Windenergie fast zwei Drittel des erwarteten Anstiegs der Energienachfrage bis 2030 decken. Doch die ungleiche Verteilung des Potenzials für erneuerbare Energien und die mangelnde Infrastruktur für den Netzausbau führen dazu, dass LNG oft als die attraktivere Alternative erscheint.
Experten sehen Finanzinstitute in der Verantwortung
Experten wie Warda Ajaz vom GEM betonen, dass die Erhöhung der Gasproduktion keine langfristige Lösung darstellt. Sie sehen insbesondere internationale Finanzinstitute in der Verantwortung, die derzeit noch den Ausbau von Gaskapazitäten fördern, anstatt in erneuerbare Energiequellen zu investieren.
Die Gefahr einer politisch kurzsichtigen Energiepolitik
Die Energiepolitik Südostasiens ist ein mahnendes Beispiel dafür, wie politische Entscheidungen, die auf kurzfristige wirtschaftliche Vorteile abzielen, langfristige Umwelt- und Klimaschäden ignorieren können. Die Deckung der Nachfrage durch erneuerbare Energiequellen würde nicht nur die Region vor schwankenden Gaspreisen schützen, sondern auch einen umweltfreundlicheren Weg in die Zukunft ebnen.
Fazit
Es ist an der Zeit, dass die Länder Südostasiens ihre Energiepolitik überdenken und den Fokus auf nachhaltige und umweltschonende Alternativen legen. Die Kritik von Umweltaktivisten und Wissenschaftlern sollte als Weckruf dienen, um eine Energiezukunft zu gestalten, die nicht auf Kosten unserer Umwelt und zukünftiger Generationen geht. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Vernunft gehört werden und zu einem Umdenken in der regionalen Energiepolitik führen.
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